Die Verkündigung der Heilsbotschaft stärken

Die katholische Kirche in Deutschland ist auf einem Tiefpunkt angekommen. Sie verliert so viele Mitglieder wie noch nie und ihre Bedeutung in der öffentlichen Meinungsbildung schwindet. Eine Hauptursache liegt in dem Missbrauchskandal, der den Effekt der zunehmenden Säkularisierung beschleunigt hat. Der Synodale Weg, der 2019 als Antwort auf die Missbrauchsfälle in der Kirche gestartet wurde, zeigt Möglichkeiten auf, wie die Kirche offener und menschenfreundlicher gestaltet werden kann. Neben den notwendigen und geforderten strukturellen Änderungen ist aber auch eine inhaltliche Besinnung auf die Kernbotschaft der Kirche und ihre Verkündigung notwendig. Dies ist ein schwieriges Unterfangen, da die Kirche einerseits sog. Täterorganisation ist, andererseits aber auch zur Verkündigung der Frohen Botschaft gesendet ist. Das Glaubenswissen um die christliche Heilsbotschaft in der Bevölkerung verdunstet. Zu den grundlegenden Dimensionen des Glaubensaktes gehört der Glaube als vertrauensvoller Gehorsam und personale Begegnung mit Gott (fides, qua creditur). Aber auch der Glaube als Erkenntnis der geoffenbarten Wirklichkeit mit bestimmtem Inhalt (fides, quae creditur) gehört zum Glaubensakt. Leider ist jedoch das einfachste Basiswissen über den christlichen Glauben (z.B. über die Bedeutung von Weihnachten oder Ostern) in weiten Teilen der Bevölkerung nicht (mehr) vorhanden. Um ein Verschwinden der Frohen Botschaft Jesu in unserer Gesellschaft zu verhindern, ist eine besondere Anstrengung in der Verkündigung der Botschaft vom Heilswillen Gottes für alle Menschen notwendig. Paulus schreibt dazu: „Wie sollte man zum Glauben kommen, ohne von ihm gehört zu haben? Und wie sollte man hören, wenn niemand verkündet, oder wie verkünden, wenn niemand gesandt ist? Darum heißt es auch: ´Wie willkommen sind die Füße derer, welche die gute Botschaft bringen!´ (Röm 11,14.15)“. Die Verkündigung des Evangeliums ist daher eine Kernaufgabe der Kirche. Hier müssen alle denkbaren Möglichkeiten genutzt werden. Die Verkündigung in den Gottesdiensten alleine reicht dazu nicht aus. Bei Besucherzahlen von unter 10% der Getauften selbst in ländlichen Gegenden wird nur eine kleine Zahl von Christen erreicht. Die Botschaft Jesu Christi gilt jedoch allen Menschen. Somit muss die Kirche kreative und mutige Wege finden, diese Heilsbotschaft in die gesamte Gesellschaft hinein zu tragen.

Kommentare

Die Menschen stimmen mit ihren Füßen ab und es interessiert den Erzbischof Woelki gar nicht - hat jedenfalls nicht den Anschein.