Eilig!

Zunächst ist der Bestand der Kirche zu sichern. Ohne Jugend keine Zukunft! Spätestens nach Veröffentlichung des Missbrauchsskandals und den Restriktionen der Pandemie, liegt die gemeindliche Kinder-/Jugendarbeit am Boden. Klar muss Prävention einen festen Platz einnehmen. Dies führt aber bisweilen dazu, dass sich niemand mehr die Arbeit mit Kindern zutraut. Ganz zu schweigen von der Frage der Eltern, ob ihr Nachwuchs in Kirche gut aufgehoben ist.

Wir brauchen mehr Seelsorger und Pädagogen, die in Kindern/Jugendlichen ein Feuer für den Glauben entzünden können ... die mit zeitgemäßen Angeboten einen festen Raum im Leben junger Menschen einnehmen ... und die vor Ort ein Team aufbauen, das sich verlässlich um das Thema kümmert. Kinder-/Jugendarbeit muss als verpflichtende Aufgabe der leitenden Pfarrer konsequent eingefordert, personell wie finanziell unterstützt und wieder erlebbares Angebot der Kirche werden.

Noch gibt es einen Stamm altgedienter Ehrenamtler, die jeweils ihre liebsten Angebote in den Gemeinden aufrecht erhalten. Denkt man 10 Jahre weiter, dürfte dieser Kreis weitestgehend - im wahrsten Sinne des Wortes - ausgestorben sein. Wie freudlos ist aber auch ein Engagement in der Gemeinde geworden? Unprofessionelle Strukturen lassen die Bürokratie überhand nehmen. Wahre Mitbestimmung ist nicht gegeben, am Ende bestimmt doch der Pfarrer bzw. legt mit eigenen Interessen die Schwerpunkte. Aber auch die Gläubigen entfernen sich zusehends. Die Zugehörigkeit zu einer Religionsgemeinschaft hat nicht mehr die Wichtigkeit früherer Zeiten. So schreckt auch das fehlende Wissen um den eigenen Glauben (z. B. um unsere Mystagogie) viele ab. Ehrenamtliche Arbeit ist keine einklagbare Bringschuld der Kirchensteuerzahler. Engagement in der Kirche muss attraktiv sein und aktiv beworben werden.

Alle Hauptamtlichen im kirchlichen Dienst müssen sich wieder als Menschenfischer verstehen und Gemeindemitglieder anregen und in die Lage versetzen, Menschen in Jesu Sinn Gutes zu tun.

Das Priesteramt sollte als Berufung angenommen werden. Die leitenden Pfarrer stehen aber oft - trotz erster Maßnahmen - für eine Seelsorge an den Menschen viel zu wenig zur Verfügung. Dadurch stellt sich ihr Job nach außen eher als der eines Verwaltungsangestellter dar.

Die Strukturen in der Kirche müssen dahingehend angepasst werden, dass viel mehr Seelsorgende (beiderlei Geschlechts) sich mehr um Seelen und weniger um Formulare, Erlasse und Rechtsvorschriften kümmern dürfen.