Grundlegende Reformen not-wendig

Um die befreiende Botschaft des christlichen Glaubens wirklich in unsere heutige Gesellschaft hinein zu vermitteln, halte ich es für not-wendig, dass
- Frauen die gleichen Rechte und Pflichten erhalten wie Männer, also u.a. auch zum priesterlichen Dienst zugelassen werden.
- die sexuelle Orientierung von "queeren" Personen respektiert wird. Die Diskriminierung von homosexuell orientierten Menschen empfinde ich inzwischen als unerträglich in unserer Kirche!
- Die Sexualmoral der kath. Kirche bedarf einer grundlegenden Erneuerung auf der Basis heutiger philosophischer, psychologischer, theologischer und sozialwissenschaftlicher Erkenntnisse.
Die AmtsKirche sollte - angesichts der furchtbaren systemisch bedingten - Verbrechen, die von "Würdenträgern", Vertrauenspersonen begangen wurden und von Bischöfen verschleiert wurden, ihre Verantwortung wahrnehmen, Schuld öffentlich eingestehen und - wo immer es möglich ist, sich für Wiedergutmachung einsetzen. ... und nicht weiter moralische Forderungen erheben, die sie selbst nicht erfüllt.
- Die Situation geschiedener wiederverheirateter Menschen ist - ohne diskriminierende Maßnahmen - seelsorglich zu behandeln. Die Gewissensentscheidung jedes einzelnen Menschen ist zu respektieren!
Ein anderes Thema
Die Kirche als "Volk Gottes" braucht eine gemeindliche Struktur, die von geistlichen Menschen (pastoral und prophetisch) geleitet werden sollte. In unserem reichen Bistum kann und sollte dieses Leitungsamt von voll theologisch ausgebildeten und beruflich tätigen Seelsorgern und Seelsorgerinnen geleistet werden. Männer und Frauen, Priester, Diakone, Pastoral- und Gemeindereferent:innen sind - nach entsprechender Aus- und Weiterbildung - gleichermaßen zur Leitung einer Pfarrgemeinde fähig und geeignet. Wenn PR und GR mehr Kompetenzen erhalten, dann steigt auch die Attraktivität dieses Berufes und der pastoraltheologische Nachwuchs wird wieder wachsen! So können überschaubare gemeindliche Strukturen erhalten bleiben, in denen die Gemeinschaft der Gläubigen erfahrbar ist, tragfähig ist und Sauerteig, "Licht auf dem Berge" in unserer deutschen Gesellschaft sein kann.
Die geplante Bildung von 50-60 Mega-Pfarreien im Erzbistum Köln ist eine Überforderung sämtlicher Beteiligter, sowohl der hauptamtlichen Kräfte als auch der in den Gemeinden Engagierten.
Ich wünsche mir eine Kirche, die den Glauben an einen befreienden, Vergebung und Frieden stiftenden, liebenden Gott vermittelt, feiert und stärkt.
Christa Neumann