Rückmeldung aus zwei Gesprächsrunden zur Weltsynode

Dieser Beitrag erreichte uns per Post von Zita Frede aus Köln - Teil II des Beitrags ist als Kommentar beigefügt

1. Gesprächsrunde: Teilnehmerinnen: 2 Waldbreitbacher Franziskanerinnen und Frau Frede (Alter der Beteiligten: 79 bzw. 80 Jahre)
Im Zentrum des Gesprächs stand die ,,Frauenfrage" in der Kirche.
Wo dürfen Frauen an Entscheidungen in der Kirche teilnehmen?Wo werden sie wirklich gehört? - Die Kirche weiß nicht, was sie verpasst, wenn sie nicht auch die Stimme der Frauen vernimmt. Der Diakonat für die Frauen wird sicher so lange nicht realisiert bis es eines Tages nicht mehr weitergeht. Die Priesterausbildung muss sich dringend ändern. Sie erscheint heute immer noch sehr abgehoben. Frauen & Männer sollten eine gemeinsame Ausbildung & ein gemeinsames Studium durchlaufen, das dann zur Weihe zum Diakonat führt. Predigtverbot für Frauen wäre so kein Thema mehr. Der so oft gehegte Wunsch nach einem Dialog kann nur gelingen, wenn Männer & Frauen auf Augenhöhe & Gleichheit miteinander ins Gespräch kommen können. Nur in gegenseitiger Anerkennung kann Veränderung geschehen. In den Ortsgemeinden sind es weitgehend die Frauen, die das kirchliche Leben in den Gemeinden prägen. In vielen Bereichen des Lebens und der Gesellschaft wirkt die Kirche aber immer noch wie ein Bremsklotz.
Der Untergang der Ordensgemeinschaften ist überall spürbar. Wo kann sich Neues entwickeln? Auch hier steht die Amtskirche auf der Bremse.
Nur im gemeinsamen & gleichberechtigten Wirken von Männern & Frauen wird Veränderung möglich sein.

Kommentare

2. Runde: drei Teilnehmerinnen (Alter 80, 84, 59 Jahre mit
eigenen Kindern und Enkeln)
Im Zentrum der Überlegung stand die Gestaltung der Gottesdienste. Die Kirchensprache ist häufig unverständlich und erreicht vor allem die jüngeren Menschen nicht mehr. Die Verkündigung muss in ihrer Sprache zeitgemäßer werden.
Stets wiederkehrende Gebete wie z.B. das Vaterunser, das Credo, das Gloria, der Aufbau der Messfeier, die Erklärung und das Verständnis der Eucharistie sollten immer wieder neu bedacht werden. Es wird zu häufig als „bekannt und verstanden" vorausgesetzt. Dabei wird vergessen, dass die Gottesdienstbesucher dem Alter des Kommunionunterrichtes lange entwachsen sind in ihrem Glaubens-Verständnis aber häufig im „Kommunionkleid" stecken geblieben sind.
In diesen Defiziten in der Gottesdienstgestaltung wird auch ein Grund dafür gesehen, dass junge Menschen in unseren Gottesdiensten weitgehend fehlen.
Was könnte man tun, um die Situation zu verändern? Wichtig wäre, die Kluft zwischen Priestern und Laien abzubauen. Eine zugewandte Begrüßung und Verabschiedung vor und nach dem Gottesdienst könnte ein 1. Schritt sein, das Miteinander und die Gleichgesinntheit in der Gemeinde zu stärken.
Wie könnte man Jüngere wieder ansprechen? Hier wären die in den Gemeinden bestehenden Gruppen wie KFD, KAB, Kolping u.a. besonders gefordert.