Rückmeldung per Post

Die folgende Rückmeldung erreichte uns per Post von Ewald und Irene Pfannschmidt aus Bad Honnef. Der II. & III. Teil ist als Kommentar beigefügt:
Hiermit unsere Erklärung über den Zustand der katholischen Kirche Deutschlands in der heutigen Zeit und was zukünftig veranlasst werden sollte.
Zunächst eine Vorbemerkung: Es ist immerhin ein positives Zeichen, um nicht zu sagen ein kleiner Fortschritt, wenn die noch zur katholischen Kirche Deutschlands gehörenden Gläubigen zu einer Stellungnahme über den Zustand der Kirche aufgefordert werden, sich zu den brennenden Fragen der Kirche zu äußern und sogar Vorschläge zu einer Reform der Kirche machen zu dürfen. Das war bei dem autoritären Stil der Kirche, auch ihren Gläubigen gegenüber, bisher leider nicht der Fall. Denn bei allem, was man so liest und hört, sind die entscheidenden Oberen im Vatikan, aber auch zum Teil die deutschen Bischöfe nicht bereit, Konzessionen hinsichtlich entscheidender Reformen in der katholischen Kirche zu machen. Aber auch die synodalen Kräfte geben teilweise ein relativ schwaches Bild zu dieser Frage ab. Manchmal hat man den Eindruck, dass sie aus traditionellen Gründen vor der Obrigkeit der Kirche kuschen und nicht bereit sind, sich zu den notwendigen, wenn auch durchgreifenden Reformen zu bekennen .. Um es gleich am Anfang zu sagen: Will die katholische Kirche bei allem, was bisher vorgefallen ist, zukünftig nicht in den Zustand einer Sekte absinken, muss sie sich unseren Erachtens folgender Reformen bedienen:
1) Gleichstellung von Mann und Frau, wie es den Spielregeln einer aufgeschlossenen modernen Gesellschaft der heutigen Zeit entspricht. Das heißt also auch, dass Frauen zu Priesterämtern zugelassen werden.
2) Das Zölibat ist sofort abzuschaffen. Es hat nie eine Daseinsberechtigung gehabt. Auch in den Anfängen der Kirche hat es das Zölibat nicht gegeben. Es ist sicherlich aus materiellen Gründen zugunsten der Kirche vor Jahrhunderten eingeführt worden.
3) Der Begriff der Unfehlbarkeit des Papstes ist abzuschaffen. Päpste sind auch nur Menschen und daher mit Fehlern, wie es die Vergangenheit gezeigt hat, behaftet.
4) Der bisher ausgeübte autoritäre Stil der Kirche hat in nichts seine Rechtfertigung. Er hat nur zu den schlimmen Ereignissen mit beigetragen, die heute das zentrale Thema der Kirche sind. Vertuschung von Missbrauchsfällen jeglicher Art.

Kommentare

Die Kirche sollte im Prinzip auf die Regeln der Urkirche zurückkommen, gleichzeitig aber auch Entwicklungen berücksichtigen, die den gesellschaftspolitischen Entwicklungen der heutigen Zeit angepasst sind. Dazu gehört auch die Aufgabe von Machtpositionen, derer sie sich in der Vergangenheit und in der Gegenwart bedient hat. Sind die Kreuzzüge und die Einflussnahme der Kirche auf staatliche Machtpositionen nicht ein beredetes Beispiel für entsprechende Fehlleistungen. Man bedenke nur welche negativen Auswirkungen die Haltung der römisch katholischen Kirche bei der Verteidigung ihrer christlichen Glaubensbrüder im Nahen Osten gespielt hat. Sie ließen die christlichen Brüder und Schwestern - wenn auch orthodoxe Christen - in ihrem Kampf gegen die heran rückenden Osmanen allein und untergehen, nachdem sie sie durch ihre Eroberung und Plünderung Konstantinopels Ostrom politisch so geschwächt hatten, dass diese nicht mehr in Lage waren, sich gegen die Osmanen zu behaupten. Die sogenannten Hilfeversprechen des vatikanischen Kirchenstaates zerplatzten wie Schall und Rauch. Objekte der Plünderung findet man noch mit der Quadriga auf der Markuskirche in Venedig und in Domschätzen, wie z.B. in Limburg. Das hat alles dazu beigetragen, die christliche Präsenz im Nahen Osten zu schwächen.

Wir erwähnen dies etwa ausführlicher, um zu zeigen, wohin eine verfehlte Machtpolitik der römischen Kirche im Mittelalter geführt hat. Daneben gab es noch kirchenpolitische Abartigkeiten, sie alle aufzuführen, würde zu weit führen. Die Kirche war in ihrer Unvollkommenheit auch geprägt von Geldgier und Reichtum, indem sie Sündenablässe für Geldleistungen verkaufte. Sie zeigte die auch in aller Öffentlichkeit mit kirchlichen Prachtbauten und sonstigem Glanz und Gloria in eigennütziger Form, während viele ihrer Anhänger in Elend und Armut lebten. Die Reformation und die Trennung der Kirche war eine logische Folge dieser ganzen Entwicklung. Wenn Jesus Christus heute auf diesen Erdenball zurückkehren würde, so sind wir überzeugt, würde er viele der Amtsträger der Kirche mit Schimpf und Schande aus ihren Ämtern verjagen.
6) Natürlich hat die Kirche insbesondere im sozialen Bereich Hervorragendes geleistet. Aber das darf nicht darüber hinwegtäuschen, dass vieles im Argen liegt und der Reform bedarf. Das betrifft vor allem die Stellung der Frau in der kath. Kirche. Dien getreusten Kirchgängerinnen werden z.Zt. noch als zweitrangige Gläubige angesehen, wenn es um kirchl. Weihen und Ämter geht. Es wird bestimmt noch einige Zeit so weitergehen, folgen wir den Direktiven von Kardinälen und Erzbischöfen, wie wir es jetzt im Bistum Köln erleben, wo die Gläubigen zuhauf davon laufen.
7) Vorschlag: Reformen in allen Bereichen. Dann wird die kath. Kirche wieder eine Zukunft haben.