Rückmeldung zur Weltsynode

Diese Rückmeldung erreichte uns von Dr. Adelheid Hoffmann aus Bergisch Gladbach - Teil II ist im Kommentar angefügt.

1. Rolle der Frau in der katholischen Kirche: Frauen gebührt Gleichberechtigung. Schon zu Jesu Zeiten hatten Frauen wichtige Funktionen. Maria Magdalena war es zum Beispiel, die als
Erste am leeren Grab war, und die die wichtige Kunde der Auferstehung verbreitet hat. Ohne den gelebten Glauben der vielen aktiven Frauen und ohne deren ehrenamtliche Mitarbeit würde das Gemeindeleben überall wegbrechen. Daher fordere ich mehr Einbindung der
Frauen in Entscheidungsfindungsprozessen der Kirche und Zugang zu kirchlichen Ämtern,
wenigstens das Diakonat der Frau.
2. Änderung der kirchlichen Hierarchie: Zu Jesu Zeiten gab es keinerlei Hierarchie! Diese wurde erst im Mittelalter implementiert (s. Text von PeterTrummer: Gastfreundschaft oder
Messopfer, Christ in der Gegenwart 02/2022). Dieses starre und undemokratische, rein
männliche Machtgefüge ist es unter anderem, weshalb so viele katholische Christen aus der Kirche austreten. Es hat mit Macht und Machterhalt des Klerus zu tun und lässt die Botschaft Jesu völlig unberücksichtigt.
3. Feier der Eucharistie: Bis ins 6. Jahrhundert wurde die Mahlgemeinschaft mit Brot und Fisch gefeiert, so wie Jesus das bei den wunderbaren Speisungen ("Brotvermehrung") getan hat. Peter Trummer führt in seinem bereits zitierten Text: Gastfreundschaft oder Messopfer
(Christ in der Gegenwart 02/2022) aus, dass die „Realpräsenz" in der Eucharistiefeier auch so verstanden werden kann, dass die gläubigen Mitfeiernden sich wandeln, von Gott ergriffen werden. Dass es nicht die Transsubstantiation ist, die die Gegenwart Gottes hervorbringt.
4. Missbrauch: Ich fordere, dass in allen Erzdiözesen Untersuchungen durchgeführt werden, die den Missbrauch des Klerus untersuchen und öffentlich bekannt machen. Den betroffenen
Priestern muss geholfen werden. Ihr Vergehen muss öffentlich bekannt sein, Ihr Verhalten überwacht werden, damit kein weiterer Missbrauch betrieben werden kann. Die bisherige Haltung der Amtskirche, diese Vergehen mit einem Deckmäntelchen zu versehen und nicht die Opfer in den Blick zu nehmen, muss endlich der Vergangenheit angehören.

Kommentare

5. Teilnahme der Wiederverheirateten an der Eucharistie: Gott liebt uns Menschen. Er will unsere Nähe. Er ist barmherzig. Da wir menschlich sind, machen wir Fehler. So kann es
geschehen, dass der eingegangene Ehebund nicht ein Leben lang hält. Es kann nicht der Wille Gottes sein, diese Menschen, denen dieses zermürbende Schicksal widerfahren ist, von seiner Liebe und Gegenwart auszuschließen.
6. Aufhebung des Zölibats: Der Mensch ist auf ein Miteinander angelegt. Ein zwischenmensch­licher Austausch, wie er in einer Ehe und Familie stattfindet, kann das Verständnis für die Vorgänge des Gemeindelebens erleichtern und Rückhalt in der täglichen Arbeit geben. Die generelle Unterstellung, dass in dieser Konstellation die Liebe und Beziehung eines Priesters zu Gott weniger stark ausgeprägt ist, ist in meinen Augen falsch und unmenschlich.