Status Kirche - Mensch

Sehr geehrter Herr Franziskus,
ich bin Katholik, zahle weiterhin meine Kirchensteuer und gehe ab und zu in die Kirche.
Trotz dessen lebe ich in Sünde da ich geschieden und mit einer Frau verheiratet bin welche dem evangelischen Glauben zugehörig ist. Heirat natürlich ohne Genehmigung meiner Kirche.
Nebst dessen frage ich mich wie es, speziell die katholische Kirche, so lange als Weltreligion halten konnte. Ein Blick in die Vergangenheit, ich sage mal vielleicht abgesehen von den ersten 300 Jahren, zeigt wie die Kirche der Vergebung und der Liebe mit den Menschen umgegangen ist und zum Teil noch umgeht. Aufgebaut auf Lug, Betrug und Blut herrschte Jahrelang eine Diktatur des Glaubens. Diese Selbstgefälligkeit hat sich in weiten Teilen noch bis heute gehalten. Schlagworte hierzu sind Verhütungsverbot, Zölibat, Ausgrenzung von gleichgeschlechtlichen Partnerschaften oder aber im täglichen Leben die Sonderregelungen welche als Arbeitnehmer einer kirchlichen Einrichtung zu akzeptieren sind.
Für mich ist die Kirche, meine Kirche, nur eine Fassade. Ich habe keinerlei Bezug zu den Vertretern der Gemeinde auch dem Umstand geschuldet das ich in den letzten Jahren mehrfach umgezogen bin. Außer einem unpersölichen Anschreiben und der wiederkehrenden Mitteilung was wann in der Gemeinde passiert habe ich aber auch von der anderen Seite keine persönliche Ansprache erfahren.
Um die Menschen wieder zu erreichen sollte der Glaube und das was dahinter steckt wieder mehr zum tragen kommen, nicht Gebote und Verbote. Nicht die Kirche bestimmt mein Leben sondern ich. Wenn ich glaube brauche ich da eine aus Stein gebaute Kirche und deren Vertreter?
Öffnen Sie die Kirche für die Menschen welche Hilfe benötigen. Geht wieder zu den Menschen und versteckt Euch nicht hinter Mauern. Wenn ich den Worten der Bibel Glauben schenken darf (auch hier habe ich Zweifel) ging Jesus zu den Menschen, war sich nicht zu schade mit ausgegrenzten Menschen zu sprechen oder zu helfen. Und dies ohne Vorbedingungen. Geht hinaus in die Welt, liebt die Menschen egal welcher Glaubensrichtung, speistet die Armen kehrt zurück zu den Anfängen.
Es gibt noch so viel was zu sagen wäre....
Ich hoffe das langsam die Erkenntnis wächst das es dringender Veränderung in der Kirche bedarf, allein schon was die Stellung der Frau angeht....
Vielleicht schafft Ihr es ja Euch zu besinnen und zum Ursprung zurückzukehren.
Alles Gute

Andreas Groß