Synodale Erfahrungen aus der "Aktuellen Etappe" des Pastoralen Zukunftsweges

Dr. Werner Kleine, Mitglied des Projektteams, verantwortet das Arbeitsfeld 3: Kommunikation, Dialog, Öffentlichkeit. Hier finden Sie den zweiten Teil seiner Einschätzungen.
-------TEIL II------

"2. Negativ
Es bliebt innerhalb des PZW offen, was „breit“ unter „breiter Beteiligung“ meinte. Eine Schärfung der Adressaten der Beteiligung, aber auch der Art der Beteiligung wäre hilfreich gewesen. Dazu gehört insbesondere die Klärung der Frage des Verhältnisses von „Beteiligung“ und „Mitbestimmung“. Die Rahmenbedingungen müssen hierbei – insbesondere angesichts der hierarchischen Verfasstheit der Kirche – deutlich formuliert werden; sonst droht – wie teilweise im PZW geschehen – eine Konfusion aus persönlichen Befindlichkeiten, Bedürfnisse und Wunschvorstellungen, die mit Tradition, Geschichte und Vorgaben kollidieren und so ein Konglomerat aus konfliktiver Gemengelage und dem Potential großer Enttäuschungen generieren. Hierzu gehört auch die unbedingte Klärung und klare Formulierung von Erwartungen und Zuständigkeiten (im PZW etwa insbesondere die eigentlich selbstständige, dann aber doch nicht erfüllte Erwartung, dass leitende Pfarrer die ihnen bekannt gewordenen Überlegungen in die Gemeinden transportieren, diskutieren und die dortigen Überlegungen wieder zurücktragen. Beide [unausgesprochenen] Erwartungen wurden nicht eingelöst, so dass im Nachhinein trotz anderweitiger breiter Beteiligungsformate unterstellt wurde, es habe keine Beteiligung gegeben. Klare Ansagen und Aufträge hätten das verhindern können).
Die Orientierung an Zahlen, Daten und Fakten müsste m.E. darüber hinaus deutlicher herausgestellt werden. Die in der Aktuellen Etappe des PZW entwickelten Konzepte sind ja keine Wunschkonzerte, sondern basieren auf Evidenzen und Analysen. Die Vermittlung der zugrundeliegenden empirisch erhobenen Ausgangslage auch und gerade an die Basis hätte um ein Vielfaches besser sein müssen, um das Verständnis für die Notwendigkeit von Veränderungen zu erhöhen. Dazu gehört auch die Vermeidung vorschneller Spiritualisierungen, die nicht mit spiritueller Begleitung von Veränderungsprozessen verwechselt werden sollten. Grundsätzlich gilt ja, dass Veränderungen an sich selten gewünscht oder gewollt, oft aber trotzdem notwendig sind. Hier vorschnell zu spiritualisieren, hatte auch im PZW nur allzu oft widerstandsbildende Effekte."

Dr. Werner Kleine

Kommentare

Auch nach den Synodalen Versammlungen und Diskusionen sehe ich in vielen Bereichen der Kirche, nur eine geringe Bereitschaft für Änderungen. Meine Ansicht ist, das viele befürchten an Einfluß und Macht zu verlieren. Aber wenn wir alle an einem Strang ziehen können wir viel mehr Bewegen. Gutsein, Menschlichkeit und Liebe zum Menschen muß an erster Stelle für Alle stehen.