Überlieferten Glauben verteidigen

Ich erwarte vom Heiligen Vater, dass er den katholischen Glauben in vollem Umfang und ohne Zweideutigkeiten klar und eindeutig verteidigt. Nur so können Menschen von der Botschaft Christi überzeugt werden, auch dann, wenn dies gegen die moderne Konventionen, den Mainstream, verstößt. Die Kirche darf sich niemals mit der Welt gemein machen. Die Priester und Gläubigen müssen zur Heiligkeit berufen werden, die Beachtung aller Tugenden und besonders die Beachtung des 6. Gebots. Gott ist in allem gegenwärtig, er ist der Herr und König und er soll in den Herzen und in der gesamten Gesellschaft herrschen. Dies zu verkünden und dafür zu arbeiten ist die Aufgabe des Papstes, der Bischöfe und Priester, wie aller Laien. Darin besteht die Neuevangelisierung.
Sehr wichtig dafür ist die Bildung der Gläubigen. Diesen muss wieder der gesamte katholische Glaube gelehrt werden, insbesondere die grundlegenden Glaubensinhalte der Dreifaltigkeit, der Menschwerdung Gottes, der Jungfrauengeburt, des Opfertodes Christi und die unblutige Erneuerung des Kreuzesopfers in der Hl. Messe, so wie die Lehre über die Sakramente und besonders die heilige Beichte. Zentral ist die Hinführung der Gläubigen zur Beichte, denn ohne diese persönliche Umkehr ist keine Umkehr der Kirche möglich.
Der sogenannte "Synodale Weg" in Deutschland sollte hingegen unverzüglich beendet werden, da er die Zerstörung des Glaubens, der Sittenlehre, des Priestertums und letztlich der gesamten katholischen Kirche in Deutschland zum Ziel hat.

Kommentare

Liebe:r Scholastiker,
vielen Dank für Ihren Diskussionsbeitrag. Ja, ich erwarte auch vom Papst, dass er die Katholische Kirche gut leitet und den Glauben der Katholischen Kirche vertritt. Ich bin aber mit der Engführung und dem benutzen Vokabular nicht einverstanden.
Katholisch bedeutet allumfassend. Und das ist das Wunderbare an unserer Kirche!
Gott liebt die wunderbare Vielfalt!
Sie dürfen ihren Glauben so leben wie sie ihn leben möchten und ich tue das anders. Deswegen bin ich nicht weniger katholisch oder weniger konservativ.
Mein Fundament ist die biblische Offenbarung Jesu Christi. Das Dogmenbuch der Katholischen Kirche hat für mich nicht den gleichen Stellenwert.
Aber es wird hier deutlich, wo das schwierigste Problem in der derzeitigen Gesprächskultur in unserer Kirche ist. Wir müssen einander zuhören und das Anders-Sein und Anders-glauben aushalten und nicht verurteilen: "Denn wer nicht gegen uns ist, der ist für uns." So sagt es Jesus in Mk 9,40.
Beten Sie mit mir darum, dass unsere Kirche sich auf einen guten Weg macht.
Gott segne und behüte Sie! Katholisch.In.Kerpen

Dem vorherigen Kommentar schließe ich mich an.
Der Papst hat uns seinen Wunsch mitgeteilt, zuhören zu wollen. Damit sagt er sehr deutlich, dass die Fragen, die die Gläubigen zur Zeit umtreiben, nicht so einfach zu beantworten sind. Ich gehe ganz fest davon aus, dass es sein wichtigstes Anliegen ist, den Glauben zu bewahren und die gläubigen Menschen zu stärken. Deshalb achtet er auf den Glaubenssinn der Gläubigen.
Die Botschaft Christi ist der Ausgang und das Zentrum unseres Glaubens. Wenn wir aufmerksam die Texte der Evangelien lesen, dann nehmen wir schon bei Christus die Ambivalenz wahr, die es immer neu auszuloten gilt: Er nahm die Menschen, so wie sie sind, sehr ernst, hat sich von ihren Fragen bewegen lassen. In seinem Jünger*innenkreis sammelten sich Menschen in der ganzen Diversität, wie sie auch heute in der Kirche zu finden ist - nur dass die Verfasser der Evangelien noch nicht die Wort dafür hatten, es so zu beschreiben, wie wir es tun würden. Und zugleich hat Jesus mit seiner Botschaft vom Reich Gottes beständig über die weltlichen Fragen und Themen hinausgewiesen. - Dass er allerdings das 6. Gebot ins Zentrum seiner Lehre gestellt hätte, lese ich dort nicht. Vielmehr sagt er auf die Frage nach dem wichtigsten Gebot: "Du sollst den Herrn, deinen Gott, lieben mit ganzem Herzen, mit ganzer Seele und mit all deinen Gedanken. Das ist das wichtigste und erste Gebot. Ebenso wichtig ist das zweite: Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst." (Mt 22,37-39)