Vertrauen - Orientierung - Hoffnung

Wir sind davon überzeugt, dass gerade heute die Katholische Kirche kein weltlicher "Verein" werden sollte, der dem Zeitgeist hinterherlaufend für alle und jedes ein Gemischtwarensortiment bereithält, aus dem sich jeder und jede nach Lust. Laune oder persönlicher Veranlagung das Passende ohne Bindungsnotwendigkeit heraussuchen kann.
Unserer Kirche hat es in ihrer Geschichte nie gutgetan, wenn sie sich verweltlicht hat. Dies bedeutet keine Abkehr von der (modernen) Welt, sondern eine Abgrenzung des Geistlich-Spirituellen kirchlichen Lebens von dem weltlichen Dasein - oder anders Formuliert: Die Kirche darf sich nicht gemeinmachen mit dem Weltlichen.
Das bedeutet für einige Bereiche in kirchlicher Trägerschaft eine Um- oder Abkehr von der bisherigen Praxis der Ausdehnung kirchlicher Aktivitäten oder Beteiligung außerhalb des "Kerngeschäftes" hin zu einer schärferen eigenen inhaltlichen Bestimmung und Regelbefolgung.
Hierfür braucht die Kirche glaubwürdige Priester, Amtsträger und Mitarbeiter, hinter denen Laien stehen und die nicht bekämpft werden von Einzelnen oder Organisationen, schon gar nicht wenn sie innerhalb der Kirche stehen. Mit großer Besorgnis sehen wir die Tendenz, dass Einzelne zu Sündenböcken für Missstände oder Probleme der gesamten Kirche gemacht werden. Hinter vielen Distanzierungsbemühungen oder offenen Bloßstellungen erkennen wir bekannte Muster weltlicher Machtverteilungskämpfe, nicht nur unter Laien oder Laien gegen Kleriker, sondern - verheerend für das Selbstverständnis und Erscheinungsbild der kirchlichen Gemeinschaft - auch kirchlicher Amtsträger untereinander.
Wir halten es für notwendig, dass unsere Kirche ethische Maßstäbe entwickelt und einfordert, menschliches Verhalten als richtig oder falsch benennen kann und soll und das Wort "Sünde" nicht aus dem Wortschatz verdammt. Um auch in der jüngeren Generation ernstgenommen zu werden, ist das Aufzeigen von guten Beispielen für ein gottgefälliges Leben ebenso wichtig wie das Setzen von Grenzen und die Verdammung verwerflichen Verhaltens.
Wir Katholiken möchten in unserer Kirche mit allen Sinnen angesprochen werden: Ein Verzicht auf traditionell überlieferte Riten, Liturgien und sakrale Gegenstände würde das kirchliche Leben ärmer machen. Neues kann hinzutreten. Entscheidend ist die wechselseitige Hinwendung des Kirchenmitgliedes und der Gemeinschaft Kirche zueinander, die es uns ermöglicht, unser Herz zu öffnen und uns Gott in Jesus Christus in kindlicher Demut anzuvertrauen.

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