Warum evangelisieren deutsche Bischöfe nicht und folgen dem Zeitgeist?

Heiliger Vater,

gerade als Katholik in Deutschland muss man den Eindruck haben, dass selbst Bischöfe nicht mehr die Lehre der Kirche und Jesu verbreiten und verteidigen wollen. Vielmehr laufen sie dem Zeitgeist hinterher mit der vermeintlichen Sicherheit der deutschen Kirchensteuern im Rücken. Unter dem Vorwand, die schrecklichen Verbrechen sexuellen Missbrauchs aufklären zu wollen, verfolgen sie in bürokratistisch-egoistischer Weise gemeinsam mit nicht selten durch jene Kirchensteuern bezahlten "Gremien"vertretern tatsächlich eine Änderung der Kirche und der Lehre der Kirche selbst ohne Ihren Brief an das pilgernde Volk Gottes in Deutschland zu würdigen. Gerade im Erzbistum Köln hat Kardinal Woelki bislang stärker als in anderen Bistümern die Verbrechen aufgeklärt. Daher können die Anwürfe gegen ihn keinen anderen Grund haben, als ihn in Wahrheit aufgrund seiner Treue zu der Lehre der Kirche diskreditieren zu wollen.

Herzlichen Dank.

Kommentare

Fast drei Millionen Euro hat das Erzbistum Köln für juristischen Beistand und PR-Beratung während des Missbrauchs-Skandals bezahlt. Die Opfer sexualisierter Gewalt erhielten etwa die Hälfte.

Ich möchte eigentlich nicht in die nun sattsam bekannte Diskussionsspirale hineingezogen werden, nur soviel:
Der alles andere als evangelisierend wirkende Synodale Weg, dessen wesentliche Motivation die Missbrauchsfälle waren, kostet wohl bereits über 7 Mio Euro.
Die von Ihnen angeführten 3 Mio. Euro inkludieren die entsprechenden Gutachten, die nirgends kostenfrei erstellt werden. Ich stimme Ihnen zu aus dem Blickwinkel, dass jede Ausgabe auf Ihren Zusammenhang mit der Evangelisierung stehen sollte.
Die Opfer der Missbrauchstaten müssen - ohne jeden Zweifel - eine gerechte Entschädigung erhalten! Das ist sicher ein Gebot des Evangeliums! Wenn dies bislang zu wenig war, dann muss erneut Entschädigung geleistet werden.

Sorry, der Satz im vorherigen Kommentar sollte lauten, dass ich Ihnen unter dem Blickwinkel zustimme, dass jede Ausgabe im Zusammenhang mit der Evangelisierung stehen sollte.
Ich wünsche Ihnen einen gesegneten Sonntag.

Wenn sich ein Bistum entschließt, die Aufarbeitung des Missbrauchsskandals durch eine unabhängigen Gutachter durchführen zu lassen, sicherlich die Rahmenbedingungen im Auftrag definiert und dann aber die Veröffentlichung mit fadenscheinigen Begründungen verhindert, bleibt immer der Verdacht, hier erneut etwas vertuschen zu wollen.
Die Kirche bleibt - nicht für jedermann verständlich - Herr des Verfahrens, was ja eigentlich die Aufgabe der Staatanwaltschaft wäre. Diese würde dann sicherlich nicht Rücksicht auf Befindlichkeiten nehmen.

Die Staatsanwaltschaft müsste nicht Rücksicht auf Befindlichkeiten nehmen, in der Tat. Aber aufgrund der in einem Rechtsstaat geltenden Verjährungsregelungen würde sie auch nicht auf die Befindlichkeiten der Opfer Rücksicht nehmen können. Dass die Nichtveröffentlichung des einen Gutachtens Anlass zur Kritik gibt, ist nachvollziehbar. Aber das andere Gutachten lässt es an Klarheit nicht fehlen. Haben Sie das Gutachten über die Methode der ersten Kanzlei gelesen? Man kann durchaus der Ansicht sein, dass WSW nicht hinreichend sauber vorgeht. Ferner ist ein Gutachten kein Verfahren und in der Vorstellung des Gutachtens in München ist deutlich geworden, dass sich Gutachter als Ermittler, Ankläger und Richter zugleich gerieren. Welcher Verdacht kommt Ihnen dabei auf?