Alle Menschen sind meine Geschwister

Ich fühle mich mehr als Christ und nicht so sehr katholisch. Ich habe Freunde aus anderen Kirchen mit denen ich mich sehr intensiv über den Glauben austausche. Im Gegensatz dazu erlebe ich, dass es in unserer Gemeinde nicht möglich ist, über den Glauben zu reden, weil die Menschen befürchten, das ihr Glaubensgebäude aus Tradition, Pflichten, Moral und Ritualen ins wanken gerät und einstürzen könnte.
Zusammen gehen heißt für mich mindestens ökumenisch. Sehr gerne unterhalte ich mich mit Atheisten. Sie sind oft sehr tolerant, sind auf der Suche nach Antworten auf das Leben und ich merke einen großen Respekt ihrerseits wie ich meinen Glauben sehe. Ich habe nicht die Weisheit mit Löffeln gefressen und auch keinen Beweis das mein Glaube der Richtige ist. Es kann nicht sein, daß mein Glaube der einzig richtige ist, und 7,5 Milliarden Menschen sich irren. Gott ist für mich ein Unendlich-Teile-Puzzle und ich hab gerade mal 20 Teile liegen. Ich fühle mich zwar bei Gott angekommen, bin aber weiter auf der Suche ihn besser kennen zulernen. Jedes Gespräch mit jemanden der ganz anders denkt wie ich, öffnet mir neue Horizonte. Auch die Kirche sollte das so sehen, den Glauben katholisch zu leben ist gut, aber nicht die einzige Möglichkeit.

Kommentare

Großartige Einstellung. Ich meine mich an eine jüdische Weisheit zu erinnern, die besagt, dass die Gesamtheit aller Juden Gott kennt. (will sagen, wenn man jede*n einzelne*n fragen würde...). Das mal ausgeweitet auf alle Menschen, oder besser noch alle Geschöpfe - das kann ich mir sogar vorstellen. Ist doch ein guter Gedanke, dass ich einen Teil von Gott verstanden habe, und je mehr wir uns austauschen, desto besser verstehen wir Gott.