Aus dem Beschluss des BDKJ Diözesanausschuss „Segnungsfeiern für gleichgeschlechtliche Paare“

Die Äußerungen der Glaubenskongregation vom 15. März zur Segnung von homosexuellen Partner*innenschaften haben in der katholischen Kirche deutliche Gegenreaktionen und eine öffentliche Solidarisierung mit gleichgeschlechtlichen Paaren ausgelöst. In unserem Beschluss von 2015 Alle sind Willkommen –Sexuelle Vielfalt im BDKJ „fordern wir von unserer Kirche, dass sie für Menschen jedweder sexuellen Identität ein Ort ist, an dem kein einziger Mensch, Intoleranz und Diskriminierung erfahren darf.“ Alle Beziehungen sind wichtig und wertvoll und müssen gesegnet werden können. Dass jemand aus Treue und Liebe Verantwortung für sich und die*den Partner*in übernimmt, ist relevant und nicht, welche Geschlechtsidentität sie haben. Dies heißt, dass zwei Menschen unabhängig von ihrer Geschlechtsidentität sich in einer Partner*innenschaft ergänzen, zu der auch Sexualität gehört.
Entsprechend weisen wir die Haltung der Glaubenskongregation, homosexuellen Partner*innenschaften eine Segnung zu verweigern, entschieden zurück.
Die Verweigerung des Segens erzeugt eine Not auf mehreren Ebenen:
• Die Glaubenskongregation verurteilt moralisch die in homosexuellen Partner*innenschaften gelebte Sexualität. Sie sagt, solche Beziehungen entsprächen nicht den Plänen Gottes. Menschen in gleichgeschlechtlichen Beziehungen, wie homosexuelle, bisexuelle oder transgender Personen, werden so verletzt und diskriminiert.
• Priester und Seelsorger*innen, die auf Bitten von homosexuellen Paaren eine Segnung trotz des Verbots durchführen, müssen befürchten, dafür bei ihren Vorgesetzten gemeldet und disziplinarisch bestraft zu werden.
• Die Aussage der Glaubenskongregation verdunkelt die jesuanische Botschaft von Gottes Liebe zu allen Menschen. Sie erschwert für viele Gläubige, besonders für alle, die in Beziehungen außerhalb der heterosexuellen Ehe leben, die Möglichkeit, Gottes Nähe zu erfahren und weiter öffentlich ihren Glauben mit Freude zu bezeugen.

Kommentare

Mir gefällt es nicht, wenn Gruppen in der Kirche sich als Sprachrohr von gläubigen Laien bezeichnen und, mit guter Absicht, ihre Meinungen verkünden. So entsteht ein Zwiespalt in der Kirche. Besser wäre es, sich tiefer mit den Sachfragen: Natur des Menschen und Natur der Sexualität auseinander zu setzen, wie z.B. Johannes Paul II.