Mehr Meinungsfreiheit in der katholischen Kirche zulassen

Im Bistum Köln sollte sich alle gemeinsam mehr dafür einsetzen, dass der Heilige der freien Meinungsäußerung, Pfarrer Franz Boehm, endlich heiliggesprochen wird. Boehm ist ein sehr engagierter, progressiver und frommer Priester gewesen, der im Bistum Köln jeden Sonntag in der Kirche gegen die Nazidiktatur gepredigt hatte, weshalb er am 13. Februar 1945 im Konzentrationslager Dachau den Märtyrertod fand.
Boehm kritisierte in seinen Predigten durchaus auch die damaligen Kirchenoberer, wenn er mit Verweis auf Jes 56,10 ff. feststellte:

„Durch den Mund des Propheten macht der
Herr den Priestern des Alten Testaments einen
schweren Vorwurf. Er nennt sie stumme Hunde
(...) Ich will mit dem Vorwurf eines stummen
Hundes nicht belastet werden (...)“.

Unvergessen ist für mich eine Predigt in meiner Pfarrei, in der ein Priester an einem Christuskönigssonntag zum Gedenken an Boehm daran erinnerte, dass die Nazis den Pfarrer Boehm für die Feststellung umbringen wollten, dass er gesagt hat, dass es keine tausendjährigen Reiche auf der Erde gäbe. Das einzige Reich, das so lange dauern würde, sei das Reich von Jesus Christus und dieses würde ewig dauern. Bis heute erinnere ich mich an diesen Satz, weil man in der heutigen Zeit solche Glaubensbekenntnisse nicht mehr hört. Auch aus diesem Grunde brauchen wir in der katholischen Kirche endlich einen Schutzheiligen der Meinungsfreiheit.

Quellen:
https://thema.erzbistum-koeln.de/koelner-maertyrer/Pfarrer_Franz_Boehm.html
https://www.deutsches-martyrologium.de/martyrer/