Rückmeldung Q2

Wenn gesagt wird „unsere Kirche“ - wer gehört für Sie dazu? Alle, die sich durch die Kirche in ihrem Glauben vertreten sehen. Die, die sich mit dem Glauben,
der in der Kirche gelebt wird, identifizieren können. Menschen, die von der Kirche Hilfe benötigen
und die, die Hilfe durch die und in der Kirche leisten.
Welche Gruppen und Personen vermissen Sie in der Kirche? Ich vermisse zum Beispiel jüngere Menschen. Viele, die ich kenne und die früher mit ihrer Familie
in die Kirche gingen, gehen heute aus politischen Gründen nicht mehr. Ich habe das Gefühl, dass vor allem in der jüngeren Generation das Gesicht der Kirche sehr einseitig geworden ist. Dazu
gehört auch, dass viele, die der lgbtq-community angehören, von der Kirche und ihrer Gemeinde ausgeschlossen werden. Junge Menschen können sich nicht mehr mit der Kirche identifizieren,
denn sie sind in einer sehr politischen, globalen und vielfältigen Welt aufgewachsen. Ich vermisse auch Frauen, weil sie von der Kirche nicht so anerkannt und behandelt werden, wie
Männer. Dieses Bild ist natürlich nicht überall und in allen Gemeinden gleich stark ausgeprägt.
Wie sieht ein „gemeinsamer Weg“ der Kirche aus, den Sie gerne mitgehen würden?
Die Öffnung der Kirche und eine Modernisierung ihrer Haltung gehört für mich zu einem
gemeinsamen Weg in die Zukunft. Zu einem gemeinsamen Weg würde auch mehr Akzeptanz und
das auch von Seiten der Gemeinde gehören. Es geht dabei nicht darum, dass die Kirche plötzlich
ihre Position komplett verändert, sonder darum, dass sie einen Schritt auf die Menschen zu geht,
die dem christlichen Glauben angehören, jedoch von der Kirche ausgeschlossen werden . Wichtig
ist es, dass sich jeder in der Kirche aufgenommen, der Kirche zugehörig, sich durch sie vertreten
fühlt und sich in ihr wiederfindet.
Was be- und verhindert diesen Weg? Der Teil der Amtskirche, der auf den Traditionen und alten Denkweisen der Kirche zu sehr beharrt,
verhindern, dass neue Ideen und eine zeitgemäße Kirche sich entwickeln können.
Damit ist nicht gemeint, dass jegliche Form der Tradition abgelegt werden soll, denn die Kirche
muss ihr Gesicht behalten und soll auch nicht die traditionsgebundenen Anhänger verlieren.
Bedauerlicherweise verhindert nicht nur die Haltung der Kirche, sondern auch die Haltung der alttradierten Gemeinde diesen Weg. Die Kirche sollte nicht nur eine Modernisierung ihrer Haltung,
sondern auch eine Modernisierung ihres Unterrichtens der Gemeinde durchführen.