Vielfalt feiern

Zu unserer Kirche sollte jeder gehören, der das Glaubensbekenntnis beten kann und an das Sakrament der Eucharistie glaubt. In Deutschland muss man zusätzlich offiziell registriert sein, was mir überhaupt nicht gefällt - ein Verwaltungsakt sollte nicht die Zugehörigkeit zur Kirche und Zugang zu den Sakramenten bestimmen.
Von offizieller Seite vermisse ich die Offenheit gegenüber Menschen, die nicht der katholischen Norm entsprechen - vor allem Homosexuelle, Transsexuelle, Frauen und geschiedene Wiederverheiratete werden hier offen ausgegrenzt. Können wir das nicht einfach sein lassen? Kein Mensch ist perfekt und die genetische Komponente bei Homosexualität zeigt mir, dass Gott sie so geschaffen und gewollt hat. Dass im Tierreich Homosexualität ebenfalls weit verbreitet ist bestärkt mich darin weiter. Offene Ausgrenzung ist gegen meinen Glauben an einen liebenden Gott und gegen das, was Jesus lehrte. Frauen werden immer noch als weniger angesehen - angesichts der Erschaffung des Menschen als mann und Frau nach Abbild Gottes für mich unverständlich. Was genau fehlt Frauen, dass sie keine Priester werden dürfen?
Ein gemeinsamer Weg bedeutet für mich die Einladung an alle Gläubigen mit Verantwortung zu übernehmen. Die starren Hierarchien sind hier leider im Weg. Entscheidungen sollten nicht von einzelnen Personen für Millionen andere getroffen werden können. Dass von einem Bistum zum nächsten andere Regeln gelten, ist verwirrend und beliebig. Vor allem in der aktuellen Entwicklung mit einem Mangel an Priestern und pastoralen Angestellten, sollte die Gemeinde Eigenverantwortung tragen dürfen. Ein Bistum kann man aufgrund der Geographie nicht so einfach wechseln, zur Nachbargemeinde schon eher. Vielfalt sollte gefeiert werden, sowohl beim Gottesdienst als auch in den Gläubigen. Die Pflicht der Messe als einzigem Sonntagsgottesdienst hindert die Beziehung zu Gott derer, die mit der Liturgie der Messe unvertraut sind.

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