Die Konsequenzen im Blick

Denkt wirklich jemand, wenn geschiedene wiederverheiratete Priesterinnen einer Feier vorstehen, wären die Kirchen voller? Es ist doch viel eher davon auszugehen, dass die heute vielfach verspotteten treuen Gläubigen ausweichen Richtung Marienwallfahrtsorte, katholische Orden, Priesterbruderschaften, unierte Riten o.ä..
Und wenn dann noch die Kirchensteuer abgeschafft wird, könnten die Einen ihre Spenden der eigenen Gemeinde geben und die Anderen endlich das Geld sparen und davon in Urlaub fahren. So wären dann alle zufrieden?!

Kommentare

Liebe Lissy,
mir scheint, eine Reform alleine anzugehen mit der Erwartung, wieder vollere Kirchen zu erleben, wäre hohl und riskiert eher weitere Unglaubwürdigkeit zu nähren. Für mich wäre die Frage eher: Welche Persönlichkeiten sind in heute in der Lage, im Dienst unserer Gemeinden Gottesdienste zu leiten und die Gemeinden darin zu unterstützen, heute eine lebendige Kirche zu sein. Wenn unter diesen Persönlichkeiten Frauen sind, oder Menschen, die nach einer gescheiterten Ehe einen neuen Weg zu einer gelungenen Partnerschaft gefunden haben, wäre das denn schlimm? Oder nicht eher begrüßenswert, wenn wir ihnen die selbe Chance gäben, sich in der Seelsorgerolle zu bewähren, wie unverheirateten Männern?
Wäre es nicht wichtig, dass wir Gläubige allesamt eine Sensibilität dafür entwickelt haben, was es zur Eignung für diesen Dienst bzw. Auftrag an menschlichen Qualitäten braucht, damit wir "Seelsorge" gut unterscheiden können von "Seelenverführung".
Auch unter den Alternativen, die Sie benannt haben, zu denen gläubige Menschen Zuflucht suchen könnten, gibt es eine große Breite in Sachen seelsorglicher Kompetenz. Mag sein, die Wahl ist gut, vielleicht aber auch nicht.
Eine weitere Frage, die ich in Ihrem Kommentar auch mit zu hören meine, und die mich neben der eben beschriebenen Offenheit auch - wie Sie - beschäftigt, ist die Frage nach dem, was uns als katholische Kirche ausmacht. Ich hoffe, es ist auf dem weiteren Weg nicht mehr die Diskriminierung von Frauen.