"Für die Menschen bestellt"

Der frühere Erzbischof von Köln, Kardinal Frings hatte sich dieses Wort zum Wahlspruch gemacht und so auch gewirkt.
Die Kirche muss sich vergegenwärtigen, dass sie für die Menschen da ist (um ihn zum Heil zu führen), nicht ihren Zweck in sich selbst sucht. Sie muss dabei die Menschen erreichen - die Stimme der Menschen sprechen; nicht aber abgehoben in mystischen Regionen sich vernebeln und sich selbst beweihräuchern. Da helfen sogar die Beteuerungen, jeder Priester (nicht nur der Papst) sei Stellvertreter Christi auf Erden (vgl. die Kurzvorträge von Ohly etwa auch EWTN) und Vermittler mit Gott. Christus hat schon den Klerikalismus kritisiert ("Wehe ihr Pharisäer usw.").
Der Missbrauchsskandal hat deutlich gemacht, wie ein System wirkt, das die Kirche und ihre Kleriker vor jeglicher Kritik zu Lasten der Opfer schützt (vgl. Doris Reisinger). Dieser Umdenkungsprozess muss fortgesetzt werden und alle Belange der Kirche erfassen.
Die "heilige katholische und apostolische Kirche" ist immner nur so heilig, wie sie sich selber heilig verhält.
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Was den Dialog innert der Kirche betrifft, so muss er ohne Hierarchien vollzogen werden; also nicht in hergerachten Kastendenken (Kardinäle, Bischöfe, Priester, Diakone, Laien) erstarren. Gute Ideen kommen auch aus der Herde und nicht nur vom Hirten. Der synodale Ansatz ist dabei der richtige.
Selbst dort, wo Mitspracche gesetzlich vorgesehen ist, im Kirchenvorstand, geriert sich ein "rector ecclesiae" immer wieder als Führungsfigur, vor dem die Laien ducken und so auf ihre Mitsprache verzichten.