offene Ohren brauchen offene Herzen

Das Klima in der kirche ist stark von den jeweiligen Beteiligten abhängig. Die Priester müssen lernen, andere als ebenbürtig anzuerkennen und auch so mit ihnen umgehen. Es kommt ja auch öfters vor, dass selbst die Geistlichen sich nicht trauen, das zu sagen, was sie wirklich denken. Das ist eine Katastrophe. Was ist das für ein Klima. Gedanken kann man nicht verbieten und wenn man nicht offen reden kann, spaltet man sich innerlich ab.In so einer Kirche möchte ich nicht Mitglied sein!
Dialog ist nur dann fruchtbar, wenn verschiedene Meinungen geäußert werden, nur dann kann man lernen. Die Kirche darf kein geschlossener Zirkel sein!
Eltern erleben jeden Tag, was es heißt, sich mit neuen und anderen Meinungen auseinander zu setzen, wenn sie nicht zum Zuhören bereit sind, verlieren sie die Kinder.
Und die Welt ändert sich und es braucht neue Ideen und Sichtweisen.
Zuhören beschreibt nicht nur den rein körperlichen Vorgang, offenes Zuhören heißt, ohne dem anderen und sich Grenzen zu setzen, frei zu sein. Und das Gehörte zu überdenken und gemeinsam zu prüfen, was daraus und damit gemeinsam entwickelt werden kann.
Ich denke, dass das auf Pfarrebene schon stellenweise gut funktioniert und Ortsgeistliche schon gut damit umgehen. Bitter und frustrierend ist es dann, wenn von "oben" abgeschmettert und verboten wird, weil da die Offenheit fehlt. Und es fehlt der direkte Kontakt mit den "normalen" Menschen. Es kommt immer wieder zum Kern zurück: wenn ich den/die andere als Kind Gottes, als Schwester und Bruder anerkenne, ist Zuhören selbstverständlich.
Und in vielen Bereichen sind Priester eben keine Experten und sollen deshalb die Meinung und den Rat anderer annehmen können.