Frei und offen sprechen

Offenen und ehrlichen Dialog erlebe ich hinter verschlossenen Türen, damit ja keiner etwas davon mitbekommt. Wenn man mal etwas kritisches gegen die Art und Weise der Katholischen Kirche sagt. Bekannt gibt, dass man nicht alles gut findet, was sie verkörpert (Zölibat, Frauen, die keine gehobeneren Positionen bekleiden, die Abneigung gegen nicht hetero-normative Menschen…) Eben jene Gespräche erlebe ich vor allem, wenn in der Jugendarbeit geredet wird. Einer fängt an, da er/sie enttäuscht wurde. Meist kennt jeder diese Enttäuschung in den Kreisen, die Verzweiflung nicht weiter zu kommen, die Frage, ob es provokativ ist für und in der Kirche zu kämpfen für Erneuerung.

Gehindert fühle ich mich oft, da ich die Leute, die etwas verändern könnten (Hauptamtliche, Priester, Bischöfe) nicht provozieren will. Ich weiß nicht, wo die einzelnen Leute stehen, was sie denken, warum sie so handeln. Ich möchte sie nicht verletzten, sie nicht zur Zielscheibe machen, wenn sie sich denn trauen mit öffentlich in eine andere Richtung zu gehen.
Gleichzeitig habe ich Angst, Mühe in die Sache zu stecken, wenn am Ende doch wieder nichts bei rum kommt.

Um auch kritische Gespräche äußern zu können bräuchte ich für mich offene Räume. Eine Verkörperung nach Außen, dass jede Meinung wichtig ist und wenn sich eine Mehrheit bildet auch eine gewisse Demokratie dahin, dass etwas verändert wird. Auch wenn die Person in der höheren Position nicht diese Meinung persönlich vertritt, so sollte sie es meiner Meinung nach die Leute dabei unterstützen. Denn Kirche sollte nicht nur aus Priestern, Bischöfe… bestehen. Sie sollte ausnFrauen, Kindern, Jugendlichen, Männern…. bestehen. Und wenn alle anderen für etwas anderes als der Priester/Bischof sind, so sollte eben jener die Meinung tolerieren und seine Kirche unterstützen.

Konflikte werden meines Erlebens nach unter den Teppich gekehrt. Im kleinen, wie im großen. Es wird so getan, als gäbe es sie nicht. Ich fände es wichtig öffentlich eben auch Fehler zu bekennen. Vor allem aber alles so zu verändern, dass sie nicht wieder auftreten können. Wenn es öffentliche Straftaten gib, so sollten sie extern geklärt werden.