Inklusive Kirche ohne Angst - auch im Arbeitsrecht

Viele Menschen in der Kirche haben Angst. Angst etwas vermeintlich Falsches zu sagen und die Angst etwas Falsches zu tun … und sogar die Angst, selber falsch zu sein.

Ich arbeite für die Behindertenhilfe und weiß, dass es vielen Menschen mit Behinderung so geht. Sie fühlen sich oft angestarrt. Und wenn sie etwas sagen, fühlen sie sich manchmal nicht ernst genommen. Das ist nicht hilfreich für die Idee einer gemeinsamen, inklusiven Kirche für alle.

Aber auch viele hauptamtliche Mitarbeiter/innen haben Angst, in der katholischen Kirche offen ihre Meinung zu sagen. Wie fast alle Organisationen möchte auch die katholische Kirche, dass ihre Mitarbeitenden loyal sind.
Im kirchlichen Arbeitsrecht ist diese Loyalitäts-Pflicht verankert. Aber was heißt das? Wenn das Papst uns einlädt Ideen zu nennen, wie die Kirche besser werden kann … müssen wir auch überlegen, was derzeit nicht gut in der Kirche ist. Missstände zu benennen – ist das loyal?

Ich kenne viele kirchliche Mitarbeiter/innen, die sich entweder hier nicht beteiligen … oder anonym bleiben wollen … aus Angst.

Die Frage: „Was muss passieren, damit ein Klima des offenen Dialogs überall in der Kirche möglich wird?“ betrifft also auch das kirchliche Arbeitsrecht.