Jesus Christus spricht: "Im Haus meines Vaters gibt es viele Wohnungen"

Unsere Gesellschaft ist pluralistisch, in der Familie, im Beruf und im privaten Umfeld müssen wir mit unterschiedlichen Meinungen umgehen. Wenn wir diese nicht hören wollen, haben wir ein eingeschränktes Bild und wir entfremden uns voneinander. Wo, wenn nicht in der Glaubensgemeinschaft sollten wir in der Lage sein, frei und offen zu sprechen.
Dazu gehört das aktive Zuhören und vielleicht sogar der Versuch zu verstehen, woher der Andere oder die andere kommt. Dazu müssen wir aber auch Hindernisse aus dem Weg räumen, die uns verbieten, zuzuhören.
Wenn sich durch das Coming Out verschiedener sexueller Orientierungen der letzten Wochen eine Sehnsucht Bahn gebrochen hat, mit seiner / ihren Orientierung im Kreis der Kirche aufgehoben zu sein, und nicht sich zu verleugnen, damit man in ein Regime passt, dann sehe ich das als mutig und wertvoll an.
Unsere Aufgabe sollte es sein, nicht zu richten, sondern es als selbstverständlich zu erachten, dass Menschen auch solche Bekenntnisse öffentlich machen können, ohne sanktioniert zu werden. Freiheit der Meinungsäußerung muss sich bewähren. Die Kirche ist für die Menschen da. Seelsorge ist nicht richten sondern aufrichten und annehmen. Wenn diesen Menschen Ausschluss aus ihren kirchlichen Ämtern droht, da sie gewissen Normen nicht gehorchen, so sollte man die Normen überdenken, nicht die Menschen. Als Jesus am Sabbat ein Wunder tat und man ihn dafür zur Rede stellte, sagte er, dass der Sabbat für den Menschen da ist, und nicht umgekehrt. Mittelpunkt ist der Mensch, nicht die Norm.