katholische Sexualmoral: lebensgefährlich

Die katholische Sexualmoral ist dringend reformbedürftig, weil sie menschliche Wirklichkeit nicht im Blick hat. Sie ist orientiert an einem fiktiven Menschenbild, das seit 2000 Jahren die Sexualität, die zur göttlichen Schöpfungsordnung dazugehört, „verteufelt“. Die Sexualmoral wurde im Laufe der letzten Jahrhunderte immer enger geführt zu einer ausgesprochenen Verbotsmoral. Bekanntestes Beispiel: In der Enzyklika „Humanae vitae“ zur Empfängnisverhütung waren traditionelle „katholische“ Prinzipien leitend, nicht die Verantwortung für das Wohl der Menschen. Die gleiche Bevorzugung von Prinzipien gegenüber einer Haltung der Verantwortung findet sich beim Ausstieg aus dem Beratungsangebot von „Donum vitae“. Motto: „Wie es den Menschen (Frauen) geht, ist uns egal, Hauptsache wir sind mit unserem eigenen Gewissen im Reinen.“
Diese „entmenschlichte“ Sexualmoral hatte leider noch schlimmere Auswirkungen, die noch kaum zur Kenntnis genommen wurden und zu keinen weiter reichenden Reaktion auf höchster Kirchenebene geführt haben.
Es geht um die von katholischen Orden betriebenen Heime für solche Mädchen, die von ihrem katholischen Milieu (Familie, Schule, Pfarrer usw.) als moralisch gefährdet oder „verdorben“ eingestuft wurden. Sie wurden in Heimen eingesperrt, gedemütigt und misshandelt, oft genug von Ordensschwestern im Namen eines angeblichen göttlichen Willens. In einigen irischen Magdalenenheimen sind die unehelich geborenen Kinder dieser armen Frauen zwangsweise zur Adoption gegeben worden. Im Heim in Tuam in Irland hat man Säuglinge und Kleinkinder oft so vernachlässigt, dass sie starben. Die Leichen hat man in einer Grube im Garten „entsorgt“. Ob ihnen immer eine Totenmesse gelesen wurde, ist nicht bekannt.
(Informationen hierzu im Internet. Stichworte: Tuam tote Babys; der offizielle irische Regierungsreport: https://www.gov.ie/en/publication/22c0e-executive-summary-of-the-final-r...)
Das zuletzt Geschilderte ist nicht allein mit individueller Schuld zu erklären und auch nicht „Schnee von gestern“. Auch nicht den Zeitumständen der letzten 100 Jahren zuzurechnen (quasi dem „Zeitgeist“, den man doch ansonsten nicht in Anspruch nehmen möchte). Diese Ereignisse sollten unsere Kirche bis ins Mark treffen: „Wer eines dieser Kleinen, die an mich glauben, zu Fall bringt, für den wäre es besser, wenn ein Mühlstein um seinen Hals gelegt und er ins Meer geworfen würde.“ Ich glaube, Jesus hatte Recht.

Kommentare

Was Sie hier aufzeigen, hat nichts mit der Sexualmoral der katholischen Kirche zu tun, da diese Verbrechen vielmehr aufzeigen, in welchem schlechten Zustand die katholische Kirche sich heute befindet. Diese Verbrechen sind nur Zeugnis einer fehlenden Kontrolle der verantwortlichen Stellen und einer unverantwortlichen Wegschaukultur.
Dazu ist es letztendlich nur gekommen, weil viele falsche Prediger meinen, die Lehren eines Sigmund Freud seien besser als die Lehren von Jesus Christus.