Missio canonica behindert den Dialog

Dadurch, dass man als Religionslehrerin auf die Erteilung der missio canonica angewiesen ist, erfährt man im Studium die Rolle der geistlichen Begleitung in Form des Mentorats vor allem als Kontrollinstanz. Man ist dann gezwungen, Geistliche Übungen wie Exerzitien und vertrauliche Beratungsgespräche mit Menschen zu führen, die mit über die eigene berufliche Zukunft entscheiden. Das Gefühl, unter Beobachtung zu stehen, behindert den freien Austausch im Studium und das offene Ansprechen von Unzufriedenheiten, Problemen oder auch Glaubenszweifeln, weil man nie weiß, ob es einem nicht zum Nachteil gereicht, wenn man offen spricht. Die Mentorate in ihrer jetzigen Form schüren Misstrauen und Angst und erschweren offene Gespräche. Die Verbindung von geistlicher Begleitung und Abhängigkeit der Studierenden von diesen Geistlichen ist toxisch.

Kommentare

Moderationskommentar

missio canonica ist die bischöfliche Erlaubnis, zu unterrichten. Bitte Fremdworte immer auch übersetzen, danke! Moderation ed

Das ist ein nachvollziehbares Problem.
Gebe aber zu bedenken: Die missio canonica bedeutet ja, Gsandt sein von der kath. Kiche - also Vertreter, Botschafter des katholischen Glaubens zusein.
Daher wird der Botschafter gebildet und unterrichtet in dem, was er überrbringen wird im Auftrag der kath. Kirche.
D.h. bei der Ausbildung als Religionsllehrer geht es gerade darum, diese Zweifel und Unstimmigkeiten mit der kath. Kiche abzugleichen, was einschließt, dass es hier und da schmerzhaft und anstreengend werden kann. - Es geht aber gerade nicht daum eigene Vorteile zu sichern. Religionslehrer u sein ist in diesem Verständnis nicht als erstes und wichtigstes meinne finanzielle oder sonstige Existenzsicherung sondern Glaubensbotschafte in Treue zum katholischen Glauben zu sein.
Macht es da Sinn, alles zu versttecken um dann eben nicht Botschafter des katholischen GLaubens zu sein sondern wenn ich die missio erreicht habe "endlich" frei zu sein und als Botschafter zu bringen,, was "ich" denke??
Geistliche Begleitung sollte immer dazu da sein, die begleitete PErson dahin zu begleiten, die zu werden, als die Gott sie gedacht hat! - Das stimmt nicht immer mit dem überein, was die PErson zunächst mal für sich erträumt hat.....