Mit welchen Institutionen und Personen sollte die Kirche in einen Dialog treten?

Im Allgemeinen sind wir der Ansicht, dass viele christliche Gemeinschaften und Laienbewegungen wenig aufgeschlossen und wenig bereit zum Dialog mit anderen Bewegungen, Pfarreien oder Diözesen sind. In unserem speziellen Falle setzt der Austausch mit deutschen Gemeinschaften gute Kenntnisse der deutschen Sprache voraus, was gelegentlich zum limitierenden Faktor werden kann. Abgesehen von den allgemeinen kulturellen und religiösen Veranstaltungen bleibt jeder Mensch in seiner eigenen Welt verschlossen. In unserer Pfarrei gibt es zum Beispiel viele Laienbewegungen, einige von ihnen nicht kontaktfreudig – man bekommt Zugang zu diesen Gemeinschaften lediglich nach einer Einführung in Form von Exerzitien. Das einmalige Hospitieren zum Kennenlernen ist nicht erwünscht. Unsere Priester bemühen sich vergeblich darum, Berührungspunkte und Gemeinsamkeiten zwischen den Gruppen zu finden, jede Bewegung bleibt jedoch für sich. Gleichwohl haben viele von uns die Möglichkeit gehabt, Kontakt mit verschiedenen Gemeinschaften aufzunehmen. Nach einem warmherzigen Empfang ließen diese Gruppen anschließend kaum eine Annährung zu und zeigten keine Bereitschaft zum Dialog.

Was den Austausch mit Gläubigen anderer Religionen angeht, sind wir der Meinung, dass dieser auf gegenseitigem Respekt beruhen muss. Bei unterschiedlichen Glaubensgrundsätzen vertritt jede Religionsgemeinschaft in der Regel nachdrücklich die eigenen Standpunkte. Hierbei stellt der konstruktive Dialog ein unerlässliches Instrument dar, um Streitigkeiten zu vermeiden.
Unserer Meinung nach ist es unproblematischer, ein Dialog über religiöse Themen mit
Atheisten zu führen. Diese zeigen sich häufig offener für konstruktive Gespräche und auch bereit zuzuhören; fast nie versuchen sie, gläubigen Menschen die eigene Weltanschauung
aufzuoktroyieren.
Im Gegensatz dazu erleben wir oft, dass Menschen anderer Religionsgemeinschaften bei
Gesprächen versuchen, uns die eigenen Glaubensgrundsätze aufzuzwingen.