Subsidiarität beginnt unten!

Die Kirche sollte das Prinzip der Subsidiarität von ganz unten her denken und bei den Gemeinden anfangen. Die Gemeinden sollten eine Mitsprache bei der Bestellung der für sie zuständigen Seelsorger haben, auch der Priester. Die Mitsprache bei der Bestellung der Bischöfe sollte gestärkt werden, so dass ein Bischof nicht mehr ohne die Unterstützung der Gläubigen im Amt sein kann. Das könnte in Form eines Misstrauensvotums funktionieren. Wenn eine qualifizierte Mehrheit eines Diözesangremiums dem Bischof das Misstrauen ausspricht, muss dieser abberufen werden. Die Beteiligung wird aktuell dadurch erschwert, dass genau diese echte Mitsprache nicht möglich ist. Laien haben nur beratende Funktion. Letztlich entscheiden Kleriker. Man kann nicht den Klerikalismus anprangern und daran nichts ändern, ohne an Glaubwürdigkeit und Vertrauen zu verlieren. Mit Appellen ist es nicht mehr getan. Um es mit den Worten von Kardinal Woelki zu sagen: Wir brauchen "quasi-protestantische Kirchenparlamente" - und zwar auf allen Ebenen!