Entscheidungen gemeinsam auf Augenhöhe, unvoreingenommene Diskussion zulassen, zuhören

Entscheidungen (geistlich oder weltlich z. B. Bauentscheidungen) sind immer pfarrerzentriert. Viele in den Gremien suchen nicht selbst nach Argumenten, sondern fragen - weil sie es über Jahrzehnte nicht anders gewöhnt waren - was möchte der Pfarrer denn in dieser Situation. Dieser Klerikalismus von unten wird von den Pfarrern natürlich gern gesehen; so ist ihre Meinung das Maß aller Dinge. Selbst Menschen, die im Beruf in Leitungspositionen ihren Mann bzw. ihre Frau stehen oder standen, haben in kirchlichen Fragen meist keine eigene Meinung.
Diese Entscheidungsprozesse lassen sich nur verbessern, indem der Leitende zuhört, eine offene Diskussion mit einem offenen Ende zulässt und dann auch nach dem Ergebnis handelt. Er lässt nicht das Gremium lange diskutieren, Meinungen und gute Gründe austauschen, um anschließend zu sagen, dass es ja nun wie Weihnachten und wie mit einem Wunschzettel ist, wo man nachher sieht, was daraus geworden ist. Wichtig wäre, dass sich zur Leitung einer Pfarreiengemschaft, eines Sendungsraums multiprofessionelle Teams finden, die Entscheidungen treffen, bei denen sich Laien und Kleriker austauschen und aufeinander hörend diese Entscheidungen treffen.
Entscheidungen können nur getroffen werden, wenn alle sich auf Augenhöhe begegnen, einander ohne Vorurteile zuhören und nicht eine Gruppe meint, sie sei besser, wichtiger und hätte mehr Macht als die andere.
Zu einer gemeinschaftlichen Entscheidung gehören viel Zuhören, unvoreingenommene, angstfreie Diskussion auf Augenhöhe, gleiche Gewichtung aller Argumente und alle haben den gleichen "Rang".