Geistliche

Geistliche Entscheidungen kommen geistlichen Menschen zu. Früher nannte man sie sogar explizit Geistliche, heute Kleriker. Bei allen persönlichen Defiziten, die der Einzelne haben mag (Kriminelle ausgenommen), setzen sie ihr Leben für Christus ein. Kann das kaum jemand noch wertschätzen und respektieren? Hält sich denn mittlerweile fast jedermann für kompetent und persönlich qualifiziert, anderen den Glaubensweg zu weisen? Nicht den Sonntagsgottesdienst besuchen, nicht zur Beichte gehen, nicht die Heilige Schrift lesen, nicht den Katechismus kennen, aber eifrig tönen, was der Heilige Geist uns angeblich alles sagen will? Ich denke, ein wenig persönliche Demut steht uns allen gut. Schlimmer geht nämlich immer.

Kommentare

Das im vorherigen Kommentar in Klammern gesetzte Wort (Kriminelle) möchte ich ausdrücklich nicht in Klammern sehen, sondern die Priester und Bischöfe als Kriminelle bezeichnen, die Missbrauch begangen und vertuscht haben!

Hier spricht mir jemand sehr aus dem Herzen! Man hat leider den Eindruck, dass die Kirche inzwischen aus lauter Gruppen und Interessenvertretern besteht. Vielfach ist von Selbstverwirklichung die Rede. Wer ist denn heute noch bereit, auch Leid und Kreuz auf sich zu nehmen, was eben auch zur Nachfolge gehört? Ich bin jedem Geistlichen dankbar, der in diesen Tagen nicht den Mut verliert, weil sein Lebensstil ja immer wieder in Frage gestellt wird. Ich denke, der Zölibat muss auch weiter seine Berechtigung haben, denn es geht in der Nachfolge Jesu nicht um Gefühle und ein schönes Liebesleben, sondern um ungeteilte Liebe und Ganzhingabe. Hätte ein kath. Priester Familie in diesen Zeiten von Corona, dann wäre entweder die Familie oder die Gemeinde zu kurz gekommen. Und wieviel Ehen von ev. Pastoren wurden schon geschieden. Wir sollten uns wirklich mehr auf den Ursprung und das Testament Jesu besinnen.