Gottes Geist weht und wirkt, wo er will

Heiliger Geist, Geist Gottes, guter Geist wirkt nicht nur in Geweihten und zeigt sich nicht nur bei ihnen. Heiliger Geist wirkt dort, wo eine lebendige Beziehung zu Gott besteht und gelebt wird. Also auch in jedem Laien, der Gott wirklich sucht.
Aber wo sind diese im Entscheidungsprozess? Wo bleiben ihre Gedanken, ihre Meinung, ihre Anregungen?
Meines Erachtens herrscht in den höheren kirchlichen Rängen eine viel zu große Angst vor dem Zorn Gottes und ein viel zu geringes Vertrauen in Gottes Liebe und Barmherzigkeit. Gott sucht nicht Rache. Gott ist die Liebe.
Aus Angst davor, Falsches zu tun, wird an Strukturen und Regelungen festgehalten, die ein Joch sind.
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Wie lassen sich die Prozesse verbessern? Durch echtes, tiefes Vertrauen in den Geist Gottes, der überall weht und wirkt. Durch ein Sich-Öffnen bei der Entscheidungsfindung. Durch wenigstens gedanklichen Abbau von Hierarchien, zumindest dort, wo sie nach Macht statt nach Miteinander streben.

Kommentare

Bevor wir uns auf den Heiligen Geist verlassen, sollten wir erst mal unsere eigenen Fähigkeiten einsetzen. Dies gilt insbesondere für die kirchliche Hierarchie bis zu den Delinquenten im Priesterrock, die entgegen ihren Gelübden und den verpflichtenden Grundsätzen gehandelt haben. Hier ist die Führungsebene gefordert, die aber erst mal den eigenen Augiasstall durch Gebet und Fasten bereinigen sollte. Das "sich öffnen" haben wir lang genug und geistlich erfolglos praktiziert. Was wir brauchen ist Strenge und Konsequenz, das "aggiornamento" des 2. Vatikanums war ein grandioser Fehltritt mit vielen Negativ-Auswirkungen. Der Zeitgeist ist kein Maßstab und war es noch nie.

Kirche besteht nicht nur aus der "Hierarchie" und den "Delinquenten". Kirche, das sind wir alle. Ich denke, was ich sagen wollte, ist nicht richtig angekommen. Natürlich nicht alles auf den Hl. Geist schieben und die Hände in den Schoß legen. Das war nicht gemeint. Eben, ganz genau: die eigenen Fähigkeiten einsetzen, das sollte für ALLE gelten! Die Gott-gegebenen Talente, die in jedem angelegt sind, sollten genutzt statt bewusst oder unbewusst übersehen zu werden. Ich wollte darauf hinweisen, dass Hl. Geist auch in Nichtgeweihten weht, dass aber viele Geweihte nicht darauf vertrauen, dass dies tatsächlich der Fall ist. Gottes Geist guckt nicht auf Beruf und Stand und Geschlecht. Jesus hat auf einfachste Menschen gebaut und auf und mit ihnen die Kirche aufgebaut. Kirche sind nicht nur „die da oben“. Doch die "Oberschicht" der Kirche hat sich über Jahrhunderte abgegrenzt und die Basis immer mehr bei Entscheidungen ausgeschlossen. Das Sich-Öffnen, das „aggiornamento“ hat bisher noch nicht recht funktioniert, weil das Vertrauen in das Wirken des Hl. Geistes in ALLEN zu gering war und ist. Die positiven Gedanken des 2. Vatikanischen Konzils wurden und werden zum Teil nur halbherzig umgesetzt oder ganz vergessen. Diese Weltsynode jetzt sehe ich als große Chance, dass die Kirche sich von innen heraus re-formiert und die Frohe Botschaft wieder in allen Bereichen überzeugend lebt.