Kirchenrecht vs. 10 Gebote & Bergpredigt

Die Kirche sollte sich wieder am Christentum und seinen Lehren orientieren, anstatt an menschengemachtem Kirchenrecht. Der barmherzige Samariter bricht das damals geltende Recht und wird von Jesus als Vorbild zitiert. Heutige Vertreter der Kirche trauen sich nicht, das Kirchenrecht zu brechen, obwohl es nötig wäre, um Leid zu lindern, was eine zentrale Botschaft des Christentums ist. Die 10 Gebote sind eindeutig und klar verständlich. Ebenso die Bergpredigt und das Gebot, Barmherzigkeit walten zu lassen. Im Kirchenrecht ist davon nicht viel zu finden.
Geschiedenen gegenüber wird unbarmherzig gehandelt und sehr viel Leid geschaffen, indem es überzeugten Christen vom Kirchenrecht her verwehrt wird, sich das Sakrament der Ehe im Gottesdienst zu spenden. Hier sollte überelegt werden, ob nicht das Gebot der Nächstenliebe und der Barmherzigkeit hier grundlegend für die Entscheidung bezüglich einer neuen Eheschließung sein sollte.
Wie man selber gerne behandelt werden würde, weiß man normalerweise. Ich vermute, dass die Unbarmherzigkeit in diesem Bereich damit zusammenhängt, dass viele Vertreter der Kirche selber nicht verheiratet sind und deswegen nicht nachempfinden können, wie sich eine zerbrochene Ehe anfühlt und wie wichtig es ist, irgendwann wieder zu leben, zu lieben, zu lachen und ein neues Leben - inklusive Ehesakrament - zu wagen. Wer selber geliebt hat und gescheitert ist, der kann gar nicht so unbarmherzig handeln wie die Stelle für Kirchenrecht es aktuell tut. Deswegen sollte jeder Einzelfall im Dialog mit den Betroffenen entschieden werden und Maßstaß für die Entscheidung sollte kein Rechtskatalog sein, sondern das Gebot der Barmherzigkeit, ehrliche Vergebung seitens der Kirche und das Gebot der Nächstenliebe.
Ich vermute, dass auch in anderen Lebensbereichen diese Gebote das aktuelle Kirchenrecht sinnvoll ersetzen könnten.