Predigten werden überschätzt
Was wir uns bei der Gestaltung des Gottesdienstes fragen müssen ist Folgendes: Was ist es, was es heutzutage rechtfertigt, den Weg in eine Kirche auf sich zu nehmen? Ich selbst benötige ca. 30min bis zu den Kirchen der Innenstadt, die ich regelmäßig besuche. Ich investiere also 1h pro Messbesuch, nur um physisch anwesend sein zu können. Wenn ich dann eine ausufernde Predigt höre, die zwar interessant ist, die ich mir aber auch online anhören könnte, habe ich das Gefühl, dass ich gar nicht selbst anwesend sein müsste. Ich wünsche mir Messfeiern, die ihren Namen wirklich verdienen; in denen die Freude des Glaubens transportiert wird und in dessen Zentrum die Begegnung mit Christus in der Eucharistie steht. Dafür müssen wir meditative und mystische Elemente zulassen. Es ergibt zudem keinen Sinn Kirchenlieder aus dem 19. Jahrhundert zu singen, deren Tonlage ein Großteil der Gemeinde gar nicht singen kann. Einfachere, aber trotzdem schöne und berührende Gesänge, wie die aus Taizé, könnten ein Schritt in die richtige Richtung sein. Zudem würde ich mir wünschen, dass mehr Menschen Altardienst leisten und damit selbst aktiv an der Messfeier teilnehmen können. Auch der Einsatz von Weihrauch hilft mir immer, den Gottesdienst wirklich mit allen Sinnen feiern zu können.