dialogische Kirche

Eine dialogische Kirche. Dazu müsste das Kirchenrecht geändert werden. Kanon 212 verurteilt mich, gehorsam zu schweigen, wenn der zuständige Hirte das Thema nicht behandeln möchte. Eltern missbrauchter Kinder durften oft diese Erfahrung machen.
Daneben aber auch die Erfahrung der eigenen Blindheit. Als alter Mann sehe ich, vor welchen Gefahren mich der Heilige Geist bewahrt hat. Manches Unrecht habe ich einfach nicht wahrgenommen. Die Schrift kennt die Rede davon, dass Gott „ihre Herzen verschließt“ (Jes 6, 9-10). Mein Eindruck: Wenn eine Kirche an Gott vorbei in seinem Namen Macht ausübt, bleibt Gott nicht viel mehr übrig, als ihr alle Erkenntnis zu nehmen und sie in einen Abgrund taumeln zu lassen. Und vor dem Sprung über die Klippe werden sich die Taumelnden versichern, ein heiliger kleiner Rest zu sein.