Jesus mittendrin
Auch sachliche Entscheidungen können mit der Frage eingeleitet/begleitet werden, was im Sinne Jesus wäre. Aber noch wichtiger erscheint mir, die versch. Anliegen im Gebet gemeinsam vor Gott zu stellen und von ihm her Weisheit zu erbitten, ohne vorher schon die "richtige" Lösung vorentschieden zu haben. Der Hl. Geist kann überraschend wirken. "Wo zwei oder drei in meinem Namen versammelt sind, da bin ich mitten unter ihnen" - das ist eine Zusage, dass mit Jesus in der Mitte auch "demokratisch" klug entschieden wird (wie beim Konklave ja auch angenommen wird). Insofern brauchen wir auch eine geistliche Sicht auf alle (!) Lebensbereiche, kein Schubladendenken, keine "Ausschlussbereiche". Hier können viele neue geistliche Bewegungen (meist von Laien!) wertvolle Impulse geben. Im übrigen sollten auch Priester und sonstige Seelsorgeberufe in geistlichen Gemeinschaften leben. Warum wird z.B. das Stundengebet in diesen Berufsgruppen so selten gemeinsam gebetet? Das könnte doch einen guten Einstieg in den Arbeitstag bedeuten. Orden haben gute Erfahrungen damit, Pfarreien sind da allzu oft "Entwicklungsgebiet" und "geistl. Wüste", weil jeder für sich seine "Pflichten" erfüllt und das Gebet/die Liturgie im tiefsten Inneren (anders als es in Sonntagsreden dann heißt) oft als Arbeit oder gar als Belastung gesehen wird und nicht immer als Kraftquelle und Erfahrung von tragender Gemeinschaft. Neue Gebetsform und vor allem eine biblische Fundierung der persönlichen Spiritualität ein guter Austausch über das Gotteswort und bisweilen eine gemeinsame Lektüre guter geistlicher Schriften/Impulse könnte eine auch in der Geschichte bereits bewährte Praxis werden, statt dies im (über)fordernden Alltag einfach etwas "stiefmütterlich" zu behandeln. Wichtig: dieser spirituelle Teil lebt von der Gemeinschaft, nicht nur vom "Persönlichen" im "stillen Kämmerlein". Hier müssten auch neue Wege für eine Beteiligung der "normalen" Berufstätigen und Familienmenschen gefunden werden.