Die Praxis der Eucharistiefeier hat zu einer Schieflage geführt
In den Schriften der Evangelien finden wir wenig über die Liturgie der frühen Christen, wohl aber, dass sie gemeinsam versammelt waren und Psalmen, Hymnen und Lieder gesungen haben (Eph 5,19; Köln 3,16). Von Eucharistie ist wenig Rede.
Es ist das gemeinsame Gebet, das diese Menschen in Wort und Musik zusammen gefeiert haben.
Diese Basis fehlt nahezu komplett heute, da wir durch die Konzentration auf die Eucharistie verarmt sind. Die Feier der Eucharistie soll Mitte und Höhepunkt sein. Wie kann aber etwas Mitte sein, das keine Bezugspunkte zu anderen Formen hat, da es diese nicht gibt? Und damit ist auch die Eucharistie entwertet.
Sollte sie wirklich als Höhepunkt gemeint sein, dann muss ein gänzlich anderes liturgisches Umfeld geschaffen werden - mit viel weniger Messen und dem Aufbau anderer Gebetsformen. Das kann dann auch ein Weg zur Ökumene werden.
Ansonsten ist die Feier der Eucharistie schnell missbraucht, um vor allem das Leitungsamt des Priesters daraus abzuleiten.
Daher wäre genau das zu entkoppeln.
Gott ist in jedem Menschen an jedem Ort erfahrbar, nicht nur in der Eucharistie - die zweifellos ein großes Geschenk ist, die aber auch inflationär entwertet ist. Auch das wäre deutlicher zu leben, etwa am Rand der Gesellschaft.
Gerade in einer zweifelnden Welt braucht es Angebote des Gebets, die offen sind, die Erfahrungen machen lassen, die Raum geben.
Um wieviel schöner wäre es, wenn wir viel weniger Eucharistiefeiern hätten, diese aber wirkliche Höhepunkte wären?
Es bedarf der Worte und der Klänge, die in die Mitte führen, in die Stille, in das Zeithaben dafür