Kirche ohne Mitglieder - das funktioniert nicht.

Lieber Papst Franziskus, ich lebe im Erzbistum Köln und bin aktiv in meiner derzeitigen Heimatpfarrei.
Ich erlebe seit Jahren einen stetig wachsenden Vertrauensverlust der Amtskirche bei den Mitgliedern der Kirche, hervorgerufen durch das Wirken zahlreicher Amtsträger der katholischen Kirche im Bistum, in Deutschland und der Welt sowie durch die anhaltende Weigerung der Bistumsleitung und der Leitung der Kirche in Rom, wichtige Änderungen in der Kirche zuzulassen.
Im Bistum Köln wenden sich unzählige, auch bislang aktive Katholiken von der Kirche ab und treten aus. Ich frage mich, wie die Kirche es schaffen will, diesen Vertrauensverlust jemals wieder aufzufangen, weitere Kirchenaustritte zu verhindern oder gar verlorene Mitglieder wieder zurück zu gewinnen. Mit einem „Weiter so“ mit der bisherigen Bistumsleitung und dem anhaltenden Widerstand gegen notwendige Veränderungen scheint mir dieses Unterfangen von vorneherein zum Scheitern verurteilt zu sein.
Lieber Papst Franziskus, haben Sie den Mut und sagen Sie „ja“ zu den notwendigen Veränderungen, die bereits im bisherigen Prozess des Synodalen Wegs erarbeitet wurden.
Lassen Sie damit zu, dass die Kirche wieder erkennbar für die Menschen da ist und nicht zu einer Institution erstarrt, die an überholten Strukturen und Vorschriften ohne Rücksicht auf die Belange der ihr anvertrauten Menschen festhält.
Geben Sie der Kirche damit eine Chance, endlich wieder auf den von Jesus Christus vorgelebten Weg zurück zu kehren.
Um dies alles bitte ich sie als ein Mensch, der in einem katholisch sozialisierten Elternhaus gross geworden ist, der in der Kinder- und Jugendzeit seine Heimatpfarrei als „zu Hause“ erlebt hat und der immer in noch seiner jetzigen Pfarrei eine Heimat hat.
Ich bin bislang in der Kirche geblieben, weil ich immer noch die Hoffnung habe, dass sie den richtigen Weg einschlägt, und weil ich daran mitwirken möchte.
Bitte lassen Sie nicht zu, dass sich meine Hoffnung in Luft auflöst!