Paradigmenwechsel: Weg von Machtzentrierung bei einzelnen Personen
Bedingte Beteiligung ist im Rahmen von Kirchvorstand und PGR möglich. Jedoch liegt die zentrale Gewalt in der Hand eines Priesters – dem leitenden Pfarrer. Idealerweise trifft dieser seine Entscheidung nicht allein in seinem Arbeitszimmer, sondern stellt diese auf eine breite Zustimmung in seiner Kirche vor Ort. Die Zeit, wo Entscheidungen von oben getroffen worden sind, ist vorbei. Bei immer größer werdenden Einheiten ist dies für eine Person nicht mehr leistbar, sondern es muss vielmehr von unten gedacht werden. Was liegt in welcher Gemeinde an? Wer kann was an Fähigkeiten und Stärken einbringen? Was wird vor Ort gebraucht und wer kann dies zur Verfügung stellen? Eine Leitungsfähigkeit ergibt sich nicht aus der priesterlichen Weihe sondern bedarf anderer Kompetenzen. Kommunikationsfähigkeit, administrative Kompetenz und ein partizipativer Leitungsstil sind dazu nur einige Schlagworte.
Echte Beteiligung macht sich an demokratische Strukturen, an Zugriff auf finanzielle Ressourcen und Entscheidungsmöglichkeiten fest, die über Worte hinaus gehen. So können Entscheidungen getroffen werden, die nicht von einer Person, sondern von einer breiten Masse getroffen werden können. Die Entscheidung sollte von unten nach oben erfolgen.
Dabei sollte dies nicht nur für die Gemeinden vor Ort gelten, sondern auch für alle Ebenen in der Kirche (Dekanat, Kreis, Bistum, Land, Weltkirche). Das Vetorecht durch klerikale Personen sollte auf konkrete Bereiche (z.B. Lehre) begrenzt werden.