Aus dem Beschluss der BDKJ Diözesanversammlung 2015 Alles sind willkommen! Sexuelle Vielfalt & BDKJ
Als katholische Jugendverbandler*innen glauben wir: Jede*r ist ein Ebenbild Gottes und von Gott gewollt, ist einmalig und stellt eine Bereicherung zum Gesamtentwurf der Schöpfung dar. Allen Menschen kommt per se die Menschenwürde zu. Diese ist unantastbar. Ein menschenwürdiges Leben ist jedoch für eine Person nur möglich, wenn sie nicht diskriminiert wird und ihre Existenz nicht bedroht ist.
Wenn wir Menschen uns in unserem Denken und Handeln in Bezug auf unsere Sexualität auf unsere Freiheit berufen, so ist klar, dass mit Sexualität Verantwortung verbunden ist. Diese Verantwortung kann gleichermaßen in nicht-heterosexuellen Beziehungen übernommen werden.
Dass jemand aus Treue und Liebe Verantwortung für sich und den bzw. die PartnerIn übernimmt, ist relevant und nicht, zwischen welchen Geschlechtern diese Partnerschaft besteht. Dies heißt, dass zwei Menschen – egal, ob männlich, weiblich, transsexuell, intersexuell – sich in einer Partnerschaft ergänzen, zu der auch Sexualität gehört.
Darum fordern wir von unserer Kirche, dass sie für Menschen jedweder sexueller Identität ein Ort ist, an dem kein einziger Mensch, Intoleranz und Diskriminierung erfahren darf. Die diskriminierende Haltung, Barmherzigkeit zu zeigen gegenüber Menschen, die nicht den heteronormativen Bildern entsprechen, muss aufgegeben werden. Und zwar zugunsten einer neuen Haltung der Gleichberechtigung, die sich aus der von Jesus Christus vorgelebten Nächstenliebe ergibt. Unsere Kirche muss bereit sein, Dialoge mit den Menschen aufzunehmen, die sich aufgrund ihrer sexuellen Identität nicht angenommen fühlen. Sie muss bereit sein, neue Bewertungen ihrer Mitglieder in Bezug auf den Umgang mit lesbisch, schwul, bisexuell, trans, inter und queer lebenden Menschen anzuhören, anzunehmen und umzusetzen.