Synodaler Weg

Ich erlebe den synodalen Weg nicht als Prozess, bei dem wirklich geistlich entschieden wird. Vielmehr kommt es mir so vor als ob dort eine kirchenpolitische Agenda durchgedrückt wird. Wenn man sich anschaut wie teilweise Meinungen unterdrückt und Redebeiträge nicht zugelassen werden, dann stellt sich mir die Frage, wie durch den synodalen Weg zum Beispiel die Problematik des Machtmissbrauches in der Kirche angegangen werden soll.
Voraussetzung um auf den Heiligen Geist hören zu können ist die Demut. Nur erlebe ich es so, dass Akteure des synodale Weges sehr stark davon ausgehen die Kirche aus eigener Kraft verwandeln und verändern zu können. Woher dieses Selbstbewusstsein angesichts der hohen Kirchenaustrittszahlen und dem wahrhaft nicht überall blühenden christlichen Leben in unserem Land kommt ist mir nicht klar. Insbesondere wenn Bischofskonferenzen anderer Länder vor Folgen dieses Prozesses warnen sollte man ernsthaft überlegen, ob man auf dem richtigen Weg ist. Hier wäre es eventuell angebracht darauf zu schauen, wo die Kirche blüht und von anderen Ländern zu lernen statt eine selbstgemachte Reform durchdrücken zu wollen.
Blühendes christliches Leben sehe ich an vielen Orten und bei Menschen, die in Demut Christus nachfolgen und seine Botschaft in treue zum Lehramt verkünden und leben. Grundlegend ist dabei auch das Gebet. In einem solchen Kontext ist es möglich auf den Heiligen Geist zu hören und geistliche Entscheidungen zu treffen. Wenn massiv diese Grundlagen in Frage gestellt werden, dann ist es schwierig gemeinschaftlich zu entscheiden und zu hören was der Heilige Geist der Kirche sagt.
Ich hoffe, dass in anderen Ländern auf fruchtbarere Art und Weise versucht wird auf den Heiligen Geist zu hören und die Weltsynode nicht dazu benutzt wird die eigene Kirchenpolitische Agenda durchzudrücken.