Zusammen gehen

Für mich gehören alle Menschen, die regelmäßig mit der Kirche in Kontakt stehen, zur „Unseren Kirche“. In letzter Zeit, vor allem wegen der Missbrauchsskandale, wollen immer weniger Menschen mit der Kirche assoziiert werden, was eigentlich ganz schade ist, da die Kirche wichtige Werte vermitteln soll, die uns ein erfülltes und glückliches Leben ermöglichen können. Dies muss aber erst erkannt werden, denn obwohl die Kirche einige schlechte Sachen getan hat, so hat sie aber trotzdem viele gute Sachen gemacht, wie zum Beispiel Hilfsaktionen und karitative Aktionen. In der Kirche suchen viele Menschen Beistand und eine Unterstützungsmöglichkeit.

Ich vermisse unterschiedlich geschlechtsorientierte Menschen in der Kirche, schließlich lautet die Botschaft Jesu „Toleranz, Akzeptanz, Beistand, Nächstenliebe und Ehrlichkeit“. Toleranz und Akzeptanz, wie auch Nächstenliebe stehen also an erster Stelle. Warum toleriert die Kirche also zunächst „Anders“ erscheinende Menschen? Es heißt doch so schön: „Leben und leben lassen.“ Auch wenn wir nicht die gleiche geschlechtliche Orientierung haben, so soll die Kirche diese Menschen akzeptieren und ihnen einen Platz in der Kirche bieten. Die Kirche ist für alle offen, ist für jeden da, denn wir sind alle Menschen.

Um mich und viele andere Menschen meines Alters mit auf einen „gemeinsamen Weg“ zu nehmen, muss die Kirche sich ein wenig wandeln und ihrer Botschaft treu bleiben. Wenn dies geschieht, kann ich versprechen, dass ich der Kirche auch treu bleiben werde und mich immer ein Teil dieser sehen werde. Ich bin mir sicher, dass ich da nicht alleine bin. Dieser „gemeinsame Weg“ kann beispielsweise als „Selbstfindung und Selbstverwirklichung“ der Kirch angesehen werden: Die Kirche sollte ihren Kern wiederfinden und diesen ebenfalls nach Außen hin verwirklichen.

Die Kirche steht zwischen Tradition und Zeitgeist. Einerseits sollte sie sich an die Bedürfnisse der Menschen der heutigen Zeit anpassen, andererseits will sie ihre Tradition, ihren Kern nicht verlieren. Beide Aspekte aber stehen einander nicht im Weg, vielmehr führen beide zu einer erfolgreichen Verwirklichung der Kirche. Ich denke, vor allem dieses „Problem“ verhindert diesen Weg und um das zu beheben, muss die Kirche erstmal einsehen, dass es sich hierbei gar nicht um ein Problem handelt.