Statements von Wohnungslosen
Diese Statements wurden von Herbert Scholl, Pastoralreferent für Drogenabhängige, Prostituierte, Wohnungslose, in seinem Arbeitsumfeld gesammelt. Teil II der Statements ist als Kommentar angefügt.
Ich habe in meinen Arbeitsfeldern Menschen gefragt, wie sie Kirche erleben, was ihnen wichtig ist, was sich ändern müsste . . .
(1) Ich möchte mich nicht äußern.
(2) Ich möchte mich im Moment nicht äußern, sonst müsste ich mich sehr böse äußern.
(3) Ich kenne mich nicht mit der Kirche aus. Das letzte Mal war ich vor acht Jahren in der Kirche. Mir fällt so spontan nichts dazu ein.
(4) Kirche muss transparenter werden. Offener, wertschätzender Umgang mit gleichgeschlechtlichen Partnerschaften ist mir wichtig. Verheiratete sollten Priester werden dürfen.
(5) Der Papst sollte jünger sein. Das ganze Personal sollte ausgetauscht werden. Ich habe die Kirche einmal um Hilfe gebeten und sie nicht bekommen.
(6) Der Zölibat sollte aufgehoben werden. Frauen sollten Zugang zu allen Ämtern haben.
(7) Wozu ist Kirche eigentlich wichtig? Es sind manchmal nur zwei, drei Leute in der Kirche. Kirche ist überflüssig für mich.
(8) Priester sollten heiraten dürfen, damit sie einen anderen Einblick in familiäres leben gewinnen. Bei Vergehen reicht es nicht, zur Buße ins Kloster zu gehen, sondern es muss eine staatliche Gerichtsbarkeit geben. Ehrenamtliches Engagement im Strafvollzug ist wichtig. Pfarrer Hirsch war ein zeitgemäßer Pfarrer, der vieles verändern konnte. Ich vermisse bei den Flutopfern ein stärkeres Engagement der Kirche.
(9) Es sollte Gleichberechtigung von Männern und Frauen geben. Frauen sollten zu allen Ämtern zugelassen werden.
(10) Kindesmissbrauch finde ich nicht gut. Manche Leute sollten ihres Amtes enthoben werden. Im Mittelalter hat die Kirche die evangelische Kirche kaputt gemacht. Gut finde ich, dass die Kirche die homosexuelle Ehe anerkannt hat. Es sollten klare Regeln geben, wie man mit Pädophilie umgeht. Die Inschriften von der Vatikanbibliothek sollten offengelegt werden. Man sollte andere Religionen nicht vorverurteilen.
(11) Durch dich (Befragter meint mich, Herbert Scholl) ist die Kirche sichtbar und greifbar. Als alltagsbegleitende Unterstützung ist die Kirche grundsätzlich wenig sichtbar. Es wird zu wenig transportiert, wozu der Glaube helfen kann. Glaube ist grundsätzlich unbedingt wichtig.
Kommentare
am 18. Mär. 2022
um 07:49 Uhr
Teil II der Statements
(12) Papst Benedikt hat, was den Umgang mit Missbrauchsopfern angeht, nicht konsequent genug gehandelt. Das Leid der Betroffenen wurde zu wenig gesehen. Die Kirche schert in der Frage, wem sie hilft, Menschen manchmal über einen Kamm.
(13) Der Einsatz von Pfarrern ist gut. Ich finde klasse, dass die Pfarrer für die Bedürftigen da sind. Ich wünsche mir, dass Pfarrer mehr die Möglichkeit haben, Wohnungslose in einem Haus unterzubringen. Ich finde wichtig, dass die Pfarrer für ihren Einsatz mehr belohnt werden, dass ihre Arbeit mehr anerkannt wird. Ich bin voll fasziniert von der Arbeit der Pfarrer.
am 18. Mär. 2022
um 15:26 Uhr
Sehr bedauerlich wir doch
Sehr bedauerlich wir doch arme und kranke in unserer Kirche fehlen. Daran erkennt man eine gesunde Kirche. Jesus kam um sie zu heilen.
Wir schauen immer noch nach oben um unser eigenes Versagen zu rechtfertigen.
Würden wir doch als wirkliche Katholiken leben, würden wir der Welt so sehr helfen. Gerade in der heutigen Zeit, wo so viele verwundet und verletzt sind. Ihnen zu zeigen was wahrer Glaube ist. Wie Jesus auch heute heilt. Schimm, was bei den Menschen ankommt. Dieses "Stille Post" Spiel dürfen wir nicht länger zulassen. Menschen die den Glauben kennen lernen, die eine perönliche Beziehung zu Jesus aufbauen und im Geist leben verstehen warum die hl. Kirche, der Leib Christi so ist und das es in ihr Menschen gibt die sich zwar als Christ bezeichnen aber keine sind.
Ohne die Chance den Glauben zu empfangen, die Möglichkeit, dass Jesus die Wunden heilen kann verbleiben wir in unserem Denken. Wobei Jesus doch sagt. Umkehr! Umkehr heist umdenken. Das ist der erste und so bedeutende Schritt. Ja du meinst es gut mir mir. Du liebst mich. Du willst das Beste für mich. Auf dich höre ich. Du bist der Weg, die Wahrheit und das Leben. Was soll ich tun. Ich bin hier mit all meiner Schwachheit. Mit all meinen Neigungen und Fehlern. Meister lehre mich, nur Du hast Worte des Heils!