Ankommen in der Moderne
Die Zukunft der Kirche ist nur insofern von Relevanz, als sie den Glauben an Jesus Christus glaubhaft und als für die Menschen von heute bedeutsam verkündet.
Dazu muss sie zu den Irrtümern ihrer 2000-jährigen Geschichte und zu den Versäumnissen der Gegenwart stehen.
Die Kirche der Zukunft muss sich neu auf die ursprüngliche Botschaft Jesu Christi besinnen. Sie muss ihre feudalen Strukturen und ihr feudales Gehabe ablegen, welche aus einer Zeit herrühren, in der weltliche und kirchliche Macht eine verhängnisvolle Allianz eingegangen sind. Die Botschaft Jesu bedurfte nie weltlicher Macht. „Mein Königtum ist nicht von dieser Welt.“ (Joh 18.36) Die Kirche sollte immer schon Diener der frohen Botschaft Christi sein. Damit vertragen sich aber keine Inhalte und Verhaltensweisen, die sich aus feudalen Zeiten ableiten. Kaum ein Jugendlicher versteht heute, weshalb z.B. der Bischof bei der Firmung in einer Gewandung auftritt, für die es in seiner Erfahrungswelt keine Entsprechung gibt. Das gilt übrigens auch für Erwachsene. Und dass priesterliche Gewänder im Gottesdiensten von Menschen, die dieser Kirche nicht nahestehen, als „Frauenkleidung“ abgetan werden, kann man deren mangelnden Bildung zuschreiben, doch wird das deren Erfahrungswelt sicher nicht gerecht.