Auf den heiligen Geist hören

Insbesondere im Themenblock 9 - Geistlich entscheiden - finden sich viele Vorschläge, den heiligen Geist wirken zu lassen. Wie aber sollen sich Laien und Kleriker das Wirken des heiligen Geistes vorstellen? Kommt er per Interview in die Tagesschau, wenn wir darum beten? Die Bibel, besonders das AT hat viele Beispiele, wie der Geist Gottes auf den Menschen zugeht. Der Mensch muss aber hören wollen. Gott spricht durch Zeichen. Der Alttestamentler Prof. Dr. Thomas Hieke hat in einem eindringlichen Beitrag dargelegt, warum die Corona-Pandemie als Zeichen Gottes zu verstehen ist, endlich unsere Lebensweise zu ändern.
In der Hoffnung, dass die Moderation nicht wieder eingreift, hier der Link zu seinem Interview: http://blog.thomashieke.de/blog/aktuelles/theologie-und-corona-krise/
Für mich ist das die Wahrnehmung, dass Gott noch immer an seiner Schöpfung arbeitet und will, dass wir Menschen ihm dabei helfen, sie zur Vollendung zu bringen. Wir sind doch "Arbeiter in seinem Weinberg"! Im Augenblick zerstören wir aber die Grundlagen unserer Existenz. Darum gibt Gott uns eben Zeichen, dass wir auf dem falschen Weg sind. Gott kämpft für seine Schöpfung.
Alle anderen Theologen, die ich danach gefragt habe, haben es reflexartig abgelehnt, überhaupt einen Gedanken daran zu verschwenden, dass Gott in einer solchen Weise auf unser tägliches Leben einwirken könnte.
Im CREDO sprechen wir ihm die Allmacht zu; im täglichen Leben wollen wir ihn da raus halten. Kirche darf nicht in Formelkram verkommen. Unser Glaube an Gott den Allmächtigen und Schöpfer dieser Welt muss uns auch in unserem täglichen Handeln begleiten.
Alle Fragen zur Kirche heute können wir uns schenken, wenn wir nicht an Gottes Wirken glauben. Das "Wie" seines Wirkens können wir ihm aber nicht vorschreiben.
Ich frage mich immer wieder - wie auch in einigen Beiträgen: Wie würde Jesus heute die Kirche sehen? Würde er wieder zur Tempelreinigung schreiten? Gottes Geist hat die Anwälte von München befähigt, die Abgründe kirchlichen Versagens aufzudecken und öffentlich anzuprangern. Wenn alle dies so verstehen, kann sich Kirche irgend wann wieder auf einen positiven Weg machen.