Weltsynode 2021-2023

Lieber Papst Franziskus,
Sie sollten ein wachsames Auge auf die deutsche katholische Kirche haben. Möglicherweise auch durch unklare Stellungnahmen Ihrerseits herausgefordert, rüttelt eine Schar seltsamer Ideologen an den Grundfesten der Weltkirche, dabei die im Übrigen in wesentlichen Teilen auch zeitgeistbedingten Mißbrauchsfälle ihrerseits missbrauchend.
Wie Sie ja auch immer selbst betonen und von Jesus selbst als tragende Säulen von Neuem und Altem Bund eingestuft, stehen Gottes- und Nächstenliebe über allen Geboten. Aber der Begriff der Nächstenliebe kann sehr wohl missbraucht werden; etwa indem nicht mehr der Täter exculpiert wird, sondern seine Taten relativiert werden. Es gilt immer noch: Gott liebt den Sünder, aber er verabscheut die Sünde. Wägen Sie bitte gut ab zwischen dem, was der Zeitgeist, der nur scheinbare Wohltäter der Menschheit einfordert und dem, was uns Christus im Evangelium aufträgt. Der Zeitgeist fordert im Wesentlichen den von Jesus ausdrücklich abgelehnten leichten Weg durch´s Leben, die breite Bahn, die nach seinen Worten in´s Verderben führt. Dem stellt Jesus den schweren, den steinigen Weg gegenüber, den zu gehen er uns mahnt.
Als Maßstab aller Regeln, die die Moral betreffen, kann dabei nur die Vorgabe Jesu sein: Werdet heilig, denn der Vater ist heilig. Wer sich also nicht zumindest um einen gewissen Grad an Heiligkeit göttlicher Art bemüht und auch erreicht, wird weder im Diesseits eine Gottesnähe erreichen, noch im Jenseits in die Koexistenz mit Gott eintreten können.
Die katholische Kirche hat auf dieser Basis im Laufe zweier Jahrtausende eine sehr wohl gangbare, wenn auch anspruchsvolle Vorgabe zum Handeln als Christ entwickelt. Natürlich stehen einem die Haare zu Berge, wenn man bezogen auf´s eigne Handeln in den Katechismus schaut! Aber das kann doch kein Grund sein, diese Regeln zu ändern; nur um wieder mit sich im Pseudoreinen zu sein. Vielmehr müssen auch Geistliche, so auch Sie wieder den Mut finden, insbesondere Jugendlichen gegenüber klare Kante zu zeigen. Auch wenn´s schwerfällt, nicht jedermanns Darling sein zu können.
Halten Sie also bitte die deutschen Katholiken im Blick. Denn es kam nie etwas Gutes dabei raus, wenn am deutschen Wesen, insbesondere seiner emotionsbefreiten Verkopfung zuerst die ganze Welt und, nachdem das gründlich schief gegangen ist, jetzt die katholische Weltkirche genesen soll.