Fragebogen im Seelsorgebereich Kerpen Süd-West
Der PGR Kerpen Süd-West hat einen Fragebogen entwickelt, auf dem Menschen eingeladen waren, zu 9 Thesen Stellung zu beziehen. Sie konnten einen Zahlenwert von 0 (stimmt überhaupt nicht zu) bis 10 (stimme voll und ganz zu) ankreuzen. 18 Fragebögen wurden ausgefüllt.
Hier die Ergebnisse mit dem rechnerischen Mittelwert der Zustimmung/Ablehnung:
1. „Wir brauchen eine andere Kultur, deutlich partizipativer und in geteilter Verantwortung aller, die durch Taufe und Firmung zum Volk Gottes gehören.“
Zustimmung: 7,22
2. "Menschenrechte in der Kirche sind erst dann Realität, wenn es Gerechtigkeit für alle Geschlechter und Lebensformen gibt. Das bedeutet Segen für alle, Teilhabe aller an Entscheidungen die alle angehen."
Zustimmung: 7,66
3. „Frauen machen Kirche vor Ort erst möglich, werden aber nicht wertgeschätzt. Ich bin nicht mehr bereit das zu dulden. Daraus leitet sich für mich die Forderung nach Zugängen zu allen Diensten und Ämtern ab.“
Zustimmung: 8,33
4. " Das Pflichtzölibat sollte abgeschafft werden und es sollte auch Priestern freigestellt sein, sich für diese Lebensform oder das Leben in einer Partnerschaft zu entscheiden."
Zustimmung: 8,94
5. "Das kirchliche Arbeitsrecht muss grundlegend überarbeitet werden. Die persönliche Lebensführung in Partnerschaften wird zukünftig nicht mehr als Kriterium für die Loyalität zum Arbeitgeber Katholische Kirche herangezogen und bleibt als persönliche Entscheidung außen vor."
Zustimmung: 8,22
6. "Die offizielle Lehre der Katholischen Kirche zur Sexualethik und die verantwortete Praxis der Menschen heute klaffen schon lange weit auseinander. Hier ist eine Anpassung seitens der Kirche dringend erforderlich."
Zustimmung: 8,0
7. "Die Katholische Kirche sollte sich bei den Opfern des Missbrauchs nicht nur verbal entschuldigen, sondern auch großzügig finanzielle Entschädigung leisten."
Zustimmung: 8,11
8. "Ich kann mir vorstellen, dass es ab Aschermittwoch im Erzbistum Köln gemeinsam mit Kardinal Rainer Maria Woelki weitergehen kann und der Neustart mit ihm gelingen wird."
Ablehnung: 2,27
9. "Auch ich habe schon einmal überlegt aus der Kirche auszutreten."
Ablehnung: 3,44
Weitere freie Rückmeldung sind im Kommentar angefügt.
Kommentare
am 18. Mär. 2022
um 15:28 Uhr
Offene Rückmeldungen zur Umfrage
Folgende offenen Rückmeldungen wurden auf den Fragebögen abgegeben:
-Ich habe nicht den Glauben an Gott, aber den Glauben an die Kirche verloren. Lange habe ich keine Geduld mehr. Als engagiertes Mitglied werde ich eine Austrittstermin vereinbaren, wenn die nächste Synode nicht endlich entsprechende Beschlüsse macht. Kardinal Woelki sollte vortreten und sein Versäumnisse zugeben, dann kann ihm verziehen werden. Die Gleichberechtigung der Frauen ist auch für mich ein besonderes Augenmerk.
-sexueller Missbrauch sollte nicht verschleiert werden. Wenn das fortschreitet vergiftet dies die ganze kirchliche Gemeinschaft. Anmerkung: es gibt auch viele gute Priester. Diese leiden auch unter diesen Zuständen!
-Woelki und Marx sollten zurücktreten! Sie sind nicht in der Lage eine neue Ausrichtung zu erreichen!
- Diese Themen der Fragen 1 bis 7 sollten viel häufiger in der Kirche (Predigten, Veranstaltungen, Stände auf Pfarrfesten, etc.) offen angesprochen werden.
- Was die Kirche predigt, wird von den eigenen Leuten (etliche Oberhäupter und Andere) nicht gelebt. Ich bin auch für die Abschaffung des ""Prunkes"" in der kath. Kirche... Warum braucht ein Bischof so viele teure Klamotten, Gemächer, Bonzenautos und Chauffeur?
- Die Kirche hebt immer den moralischen Zeigefinger und wird den eigenen Ansprüchen nicht gerecht. Etwas mehr Demut und weniger ""Finger pointing"" würden der Glaubwürdigkeit sehr dienlich sein. Zudem ist die Kirche zum Verwaltungsorgan verkommen.
am 18. Mär. 2022
um 15:29 Uhr
Offene Rückmeldungen zur Umfrage - Teil II
- Es geht nur um Finanzen, wie der Glaube vermittelt und gestärkt (gerade im Hinblick auf die Kinder) werden kann, scheint völlig irrelevant geworden zu sein.
- Straftaten an Kindern, Abhängigen oder jedweder Anderer dürfen von Niemandem , auch nicht der Kirche, als „Kavaliersdelikt“ behandelt werden. Keine Sonderurteile durch Kirchenrecht! Wegschauen ist Mittäterschaft! Es darf nicht nur um Entschädigung gehen. Die Einsicht darüber, dass Gewalt- Straftaten begangen wurden fehlt komplett bei der Verarbeitung durch das Kirchensystem.