Fragenkatalog: Was ist das Ziel???

Obwohl ich die Weltsynode für sehr wichtig und für einen großen Fortschritt auf dem Weg zu einer synodalen Kirche halte, möchte ich doch einige kritische Gedanken zum Fragenkatalog festhalten:
Zunächst halte ich viele Fragen für zu schwammig. Was wird mit den Fragen beabsichtigt und mit welchem Ziel werden diese gestellt? Wie konkret wird aus den weltweiten Wortmeldungen ein Meinungsbild erstellt? Was soll konkret mit den Meinungsbildern erreicht werden? Welches Ziel verfolgt die Weltsynode? Wie gehen die Synodenmitglieder mit den Meinungsbildern um? Wie sehr verpflichten sich der Papst, die Kurie und die Bischöfe darauf, die Meinungen nicht nur zu hören, sondern auch konkrete Schlussfolgerungen zu ziehen? Nach welchen Prinzipien werden Beschlüsse oder Voten gefasst? Geht der Papst nach der Synode mit den Meinungsbildern wieder ins stille Kämmerlein, wie in der Vergangenheit, und verfasst ein Ergebnispapier, welches mehr seine eigene Meinung widerspiegelt als die tatsächlichen Ergebnisse der Synode? Wäre es nicht sinnvoll und motivierend, wenn der Papst im Vorfeld eine Art Selbstverpflichtung gibt, die mit absoluter Mehrheit gefassten Beschlüsse ohne Abstriche auch konkret umzusetzen? Denn eine Synode kommt zu Ergebnissen durch Mehrheitsbeschlüsse!!! Der Primat des Papstes muss deshalb, wenn er die Synodalität nicht untergraben will, bzgl. der Synodalität überdacht und in die Gemeinschaft der Kirche eingegliedert werden! Eine synodale Kirche unter dem Primat des Papstes von 1870 ist eine Illusion!!! Papst Franziskus (und sein möglicher Nachfolger) kann nur ein "Gleicher unter Gleichen" sein in einer synodalen Kirche, d.h. er muss die Mehrheitsvoten der Synode nicht nur hören, sondern auch konkret und ohne Abstriche umsetzen. Dies ginge z.Zt. nur mit einer "Selbstverpflichtung" des Papstes!!!