Gedanken zu meinem Glaube und der Kirche
Ich hab mir fest vorgenommen, mich an der Weltsynode zu beteiligen, weil in meinem Leben der Glaube an Jesus Christus eine zentrale Rolle spielt. Deshalb hab ich angefangen, die Themenblöcke zu lesen, die Beiträge und die Kommentare. Dabei wurde mir eins klar: Es interessiert mich nicht, was mit "der Kirche" wird, dem Verwaltungsapparat, die Bürokratie...
Form follows function. Die Funktion der Kirche ist es, unseren(!) Glauben erlebbar zu machen, Angebote zu schaffen, und auch zu missionieren.
Stattdessen ist es mein Eindruck, dass sich die Organisation Kirche nur um sich selbst dreht. Es geht um Macht und Politik, die Struktur an sich ist ineffizient.
Das liegt auch an den Entscheidungsträgern. Die Geweihten empfinde ich als überhöht. Sie sollten die ersten Diener des Glaubens sein, nicht seine Herrn. Ich erlebe und empfinde es im regelmäßigen Kontakt mit Geweihten so, dass vor allem Priester außerhalb der Kirche nur in Ausnahmen in der Lage wären, ihren Lebensunterhalt in der freien Wirtschaft zu verdienen - vermutlich wären sie Beamte im Staatsdienst, der ähnlich Probleme mit der Anpassung seiner Form an die Zeit hat. Die Kirche und ihre Amtsträger leben in einer eigenen Welt. Einer Parallelgesellschaft vielleicht sogar?
Ich plädiere ausdrücklich nicht für ein Anpassen an eine Mode oder Zeitgeist, sondern die Form muss sich anpassen.
Damit ein Fluss ein Fluss bleibt, ist er auf stete Veränderung angewiesen. Immer neues Wasser muss kommen und formt sich sein Flussbett. Die Quelle eines Flusses bleibt die Gleiche. So kann, so muss es auch in der Kirche sein. Die Quelle unseres Glaubens ist Jesus Christus. Der Glaube bleibt immer gleich. Den wesentlichen Dogmen treu ergeben und die sündigen Eingriffe der Vergangenheit tilgend. Alles neben dem Glauben muss sich laufend ändern. Dabei darf es keine Denkverbote geben.
Ich träume von einer Kirche, die auf ihren drei Säulen ruht: Leiturgia - der Radikale unveränderte Glaubenskern; Martyria - der stets am Puls der Zeit schlagende selbstbewusste Zeugnisabgabe für den Glauben. Eine Kirche, die stets vorne ist als Speerspitze der Gesellschaft; und leider oft vergessen: diakonia - der Dienst an den Mitmenschen - sei es für Flüchtlinge, Obdachlose oder sonst wen der Hilfe braucht. Es ist Teil unseres Glaubens Armut und Not zu lindern. Die konziliare 4. Säule: koinonia wäre für mich die Kirsche auf dem Eisbecher.
Eine solche Kirche könnte dann weder mir noch sonst jemandem egal sein. Sie wäre relevant!