Keine Kirchtürme einsparen
Der folgende Beitrag wurde uns von Peter Nettekoven zugesandt. Angesichts der Länge haben wir ihn in zwei Teile aufgeteilt. Den zweiten teil finden Sie als Kommentar zu diesem Beitrag weiter unten:
o Die "Kirchtürme" mit den unmittelbar dazugehörigen Pfarrgemeinden vor Ort, dezentral in der Region absolut stärken - nur die haben noch identifikations- und bindungsschaffende/-erhaltende Kraft
o Frauen auf Augenhöhe in alle (!) Sachverhalte, inklusive Zelebrieren von Messen vollkommen gleichwertig einbinden - m.E. ist das kirchliche Leben im Alltag zu ca. 80 % "weiblich"
o Den "lauen", nicht glaubenden Katholiken, die innerhalb der katholischen Kirche Jesus aus Begeisterung für dessen soziale und friedliebenden Botschaften folgen und die m.E. den überwiegenden Anteil der Kirchensteuern leisten, gleichwertige Anerkennung und Berücksichtigung einräumen
o Da z. B im Erzbistum Köln ca. 75% der jährlichen Gesamteinnahmen nicht in die Pfarrgemeinden fließen, nicht vorrangig in den Pfarrgemeinden Mittel einsparen, die unmittelbar zu einer Schwächung der Bindungswirkung von Kirchensteuerzahlern beiträgt, sondern im "Overhead - Bereich" (despektierlich vulgo als "Wasserkopf" bezeichnet) alle Einsparpotenziale ermitteln und vorrangig nutzen
o In den Pfarrgemeinden zurückgehende pastorale Dienste durch profane Sozialarbeiter / - innen ersetzen, die ein lebendiges Gemeindeleben rund um den Kirchturm im persönlichen Kontakt Tag für Tag vor Ort organisieren
o Es ist unfair, von den Katholiken vor Ort, die ohnehin schon alleine die kompletten Kirchensteuern aufbringen, die Erosion von "bezahltem Personal" durch noch mehr "ehrenamtliche Tätigkeit" ( geht das in der heutigen Zeit überhaupt noch ) zu kompensieren
o Die Katholiken vor Ort haben in den letzten 50 Jahren schon erhebliche Einsparungen verkraften müssen.
Kommentare
am 15. Mär. 2022
um 08:36 Uhr
Weiterführung obiger Beitrag
Am Beispiel von "Sankt Servatius" hier in Bornheim:
- Vor 50 Jahren hatten wir genau so viele Mitglieder in der Pfarrgemeinde wie heute
- Wir hatten damals 1 eigenen hauptamtlichen Pastor, 1 hauptamtlichen Kaplan, 1 hauptamtlichen Küster / Organist und eine halbtagsbeschäftigte Pfarrsekretärin - das waren 3,5 hauptamtliche Kräfte
- Heute addieren sich mit den jeweils kleinen prozentualen Anteilen der in diesen Bereichen im Seelsorgebereich bzw. Sendungsraum anteilig für "Sankt Servatius" tätigen Personen auf insgesamt zusammen 1 hauptamtliche Arbeitsstelle auf
- Das heißt : in "Sankt Servatius" ist der Personaleinsatz, als größte Kostenposition, schon um 70 ( in Worten: siebzig ! ) % reduziert worden
o Ich habe Herrn Weihbischof Puff schon vor ca. 2 jähren gesagt, daß es den Wurzeln egal ist, wenn der Baum abgeschnitten wird, es dem Baum ( der katholischen Kirche ) aber nicht egal sein kann, wenn sie sich selber die Wurzeln abschneidet