Kirche Christi

Ich wünsche, dass die Kirche wieder deutlicher Kirche Christi wird. Es gibt, manchmal auch mit besten Intentionen, viel zu oft die Rede von meiner Kirche, unserer Kirche usw. Die Kirche ist aber nur insofern mein, als das ich zu ihr gehöre (was geduldiges Ertragen von lästigen Mitchristen einschließt). Ansonsten gehört sie Christus und hat zu tun, was Er sich für sie wünschte: Licht, Salz und Sauerteig zu sein; den Menschen die Beziehung zu Gott dem Vater vermitteln und ihnen helfen, einander zu lieben und zu einer Einheit zusammenwachsen. Dafür hat sie auch eine Gemeinschaft der Gläubigen zu sein und ist mit Sakramenten und sonstigen Mitteln ausgestattet. Alles andere ist Beiwerk, das oft mehr diese Wirklichkeit zudeckt, als sie zeigt.
Wenn ich Kirche sage, möchte ich, dass die Gemeinschaft der Gläubigen damit gemeint ist (gerne auch mit ihren gewachsenen Strukturen) und nicht eine Behörde, ein Großlandbesitzer, oder eine innerhalb von 1,3 Milliarden Katholiken verschwindend kleine Gruppe der Kirchenprofis (ob nun Uni-Profs, oder "Engagierten Vertretern" die von Leuten aus dem Diözesanrat, die von Leuten aus dem Kreisrat, die von Leuten aus meinem PGR gewählt würden, die ich tatsächlich gewählt habe - so dass ich sie überhaupt nicht kenne, aber sie meinen mich zu vertreten) die "sich" als "die Kirche" versteht.
Ich möchte eine Beziehung zu Gott haben und pflegen, und wünsche mir eine Kirche, die sich darum kümmert, mir und anderen gleichgesinnten dabei zu helfen. Wie sie das tut, ist mir im Vergleich dazu, dass sie das tue, zweitrangig.
Leider scheint mir dieses Thema unterzugehen in dem ganzem Getöse der Forderungslisten nach dem Motto: "Das muss die Kirche, damit ich überhaupt von ihr hören will". Also nochmal deutlich: Ich meine, dass die Kirche wieder zu einer Gemeinschaft der Gläubigen werden soll, die Christus in ihrem Leben möchten - weil Er die Fülle des Lebens gibt.