Lebendige Gemeinde durch Dialog auf Augenhöhe
In einer kleinen Gruppe nicht ordinierter katholischer ChristInnen tauschen wir uns seit Jahren regelmäßig über Evangelientexte und Glaubensinhalte aus. Wir leiden unter der mangelnden Glaubwürdigkeit der verfassten Kirche, der fehlenden Bereitschaft zur echten Umkehr und Strukturveränderung nach seit Jahrzenten bekannten tausenden Fällen sexualisierter Gewalt, Verschleierung, Institutionenschutz statt Opferschutz.
Wir leiden auch daran, dass die Umstrukturierungen z.B. in unserem Bistum sich nicht an den Bedürfnissen der Menschen, der Lebendigkeit der Gemeinden, der Mündigkeit getaufter und gefirmter ChristInnen orientieren, sondern mit Schaffung immer größerer Seelsorgsbereiche an der Priesterzahl zum Erhalt nicht mehr menschennaher Strukturen. Wir fordern die Qualifizierung engagierter nicht-ordinierter Gemeindemitglieder für die Pastoral. Wir fordern außerdem, dass Initiativen und Arbeitsprozesse nicht am Ende vom Placet eines fernen Pastors und noch ferneren Bischofs abhängig sind.
Wir sind davon überzeugt, dass einzig eine neue Spiritualität, die sich eng am biblischen Jesus orientiert, die Gemeinschaft ermöglicht, die wir uns als Kirche erhoffen. Das erfordert eine Ausrichtung auf Geschwisterlichkeit und Inklusion, auf Aktion und Kontemplation, auf Verantwortung für einander und unseren Planeten.
Respekt vor diversen Lebensentwürfen, Transparenz, Zulassung zu allen Aufgaben und Ämtern für alle, Freistellung des Zölibats, demokratische Strukturen sind lange überfällig.
Von unseren Bischöfen erwarten wir eine Hilfe zum und beim Glauben.
Dazu ist ein Abschied vom Triumphalismus und Klerikalismus erforderlich, um das Evangelium glaubhaft zu verkünden.