Neuausrichtung
Lieber Papst Franziskus,
über viele Jahre macht mich neben dem sexuellen Missbrauch der vielschichtige Machtmissbrauch (vor allem über ungerechte Arbeits-, Entlohnungs- und Altersversorgungs- Verträge mit Laien oder durch den Einsatz anvertrauter Gelder) einiger Geweihter und Hochgeweihter, auch unseres Kardinals Woelki, in Deutschland und in der Welt traurig und wütend, weil damit auch das Vertrauen untereinander immer mehr zerstört wird.
Einige Geweihte üben Macht aus unter Verweis auf alte Gesetze, die nicht mehr in unsere Zeit und nicht zum Auftrag Jesu Christi passen. Sie verwalten damit alte Gesetze, die überwiegend aus der Zeit des 1. Vatikanums stammen.
Den ständig notwendigen Neuorientierungsgeist des 2. Vatikanums und des Katakombenpaktes ignorieren sie (zur Machterhaltung) genauso wie den Dialog auf Augenhöhe oder das Testament Jesu Christi. Dieses Testament steht zusammengefasst in der (zugegeben) nicht einfachen Bergpredigt, dem Vaterunser und der Goldenen Regel. Nur das ständige Bemühen um die Erfüllung dieses Testamentes vermeidet die Zerstörung unserer Kirche.
Wieder und wieder habe ich in den letzten 12 Jahren auch meinen zuständigen Kardinal schriftlich gebeten, sich für das Vorleben des Testamentes Jesu Christi, für eine Neuausrichtung des CIC und der Bistumsgesetze unserer Institution mit entsprechenden Vorschlägen einzusetzen. Eine Dialogbereitschaft oder eine schriftliche Antwort blieb bis heute aus. „Wir an der Basis sind auch Kirche, nicht nur die machtbesessenen Geweihten.“
Solange viele solcher Geweihten nicht bereit sind, allein nach dem jesuanischen Vorbild sich auszurichten und zu leben, wird die Kirche Jesu Christi immer schneller zerstört. Das zeigen Gespräche mit der nachfolgenden Generation oder mit Mitgliedern der anderen Buchreligionen (Juden, Christen, Muslime).
Wie oft haben Sie, lieber Papst Franziskus, die Kleriker in Rom und der Welt darauf in Ihrem Pontifikat mit einfachen Worten hingewiesen.
Ich bitte Sie herzlich, sprechen Sie ein deutliches Machtwort und versetzen Sie im Interesse unserer nachfolgenden Generationen machtbesessene Geweihte ohne wenn und aber in den Laienstand, damit eine Umkehr und ein Neubeginn im jesuanischen Sinne in unserer Kirche wieder möglich wird.
Herzlichen Dank sage ich Ihnen für Ihr überzeugendes Vorleben Tag für Tag.
Gott beschütze Sie und unsere Gemeinschaften, die an den einen Gott glauben!
Ihr HGF